Fernbus-Anbieter: So vergleichen Sie richtig

 Fernbus-Reisen werden immer beliebter. Worauf man im Kleingedruckten achten sollte, wo man die Angebote vergleichen kann und welche Rechte die Passagiere haben
von  oss
Boom-Branche: Im vergangenen Jahr reisten mehr als drei Millionen Fahrgäste mit Fernbussen. >Foto: dpa
Boom-Branche: Im vergangenen Jahr reisten mehr als drei Millionen Fahrgäste mit Fernbussen. >Foto: dpa © dpa

Fernbus-Reisen werden immer beliebter. Worauf man im Kleingedruckten achten sollte, wo man die Angebote vergleichen kann und welche Rechte die Passagiere haben

München - Mehr als drei Millionen Fahrgäste, mehr als 200 Verbindungen: Das Jahr 2013, das zweite Jahr nach der Liberalisierung des Marktes, war für die Fernbus-Branche ein voller Erfolg. Von dem profitieren auch die Reisewilligen: Die Anbieter haben ihr Liniennetz stark ausgebaut, auch Expressverbindungen und Nachtlinien nehmen zu. Doch so groß das Angebot, so unübersichtlich ist es manchmal. Gleiches gilt für die Geschäftsbedingungen. Was Sie alles beachten müssen – hier ein Überblick:

 Wie finde ich einen Fernbus-Anbieter? Am einfachsten und bequemsten ist die Suche nach einem geeigneten Anbieter im Internet. Mit der Zahl der Anbieter ist auch die Zahl der Such- und Vergleichsportale gestiegen. Beispiele sind busticket.de, checkmybus.de, fahrtenfuchs.de und busliniensuche.de.Wer das günstigste Ticket sucht, sollte die Suchergebnisse miteinander vergleichen und auch die Sparangebote der Bahn einbeziehen. Die können unter Umständen günstiger sein als das Busticket.

Lesen Sie hier: EU verhandelt Fluggast-Rechte - wenn Verspätungen nur den Passagieren weh tunhttp://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.eu-verhandelt-fluggast-rechte-wenn-verspaetungen-nur-den-passagieren-weh-tun.1672bc23-297a-4477-8eeb-892baeed543b.html

Was ist beim Anbietervergleich zu beachten? Was Service und Komfort angeht, unterscheiden sich die Anbieter kaum. Klimaanlage und Toiletten sind Standard. Allerdings monieren Verbraucherschützer, dass einige Anbieter im Kleingedruckten die Haftung für Funktionsfähigkeit und Nutzbarkeit von Klimaanlage und sanitären Anlagen ausschließen.

Auch das kostenlose Internet an Bord funktioniert nicht immer. Hier lohnt, sich die Anbieter-Bewertungen der Nutzer durchzulesen, etwa auf fahrtenfuchs.de.Weitere Unterschiede gibt es auch bei möglichen Sonderkosten wie für große Gepäckstücke und bei Rabatten für Kinder und Jugendliche. Ein genauer Vergleich der Gesamtkosten ist also wichtig.

Lesen Sie hier: Der große AZ-Fernbus-Service

Wann werden Fahrtkosten erstattet? Auch hier lohnt sich der genaue Blick in die Geschäftsbedingungen. Einige Anbieter schließen für den Fall, dass der Reisende die Fahrt nicht antritt, eine Rückerstattung aus. Unter anderem deshalb hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mehrere Fernbus-Betreiber abgemahnt.

Die Anbieter, so die Verbraucherschützer, seien zur Rückerstattung verpflichtet, wenn es ihnen gelingen könnte, den Platz anderweitig zu vergeben. Die Rechte der Reisenden regelt seit März 2013 das EU-Fahrgastrecht. Allerdings gelten diese Regelungen nur für Fahrten von mehr als 250 Kilometern.

Sie besagen unter anderem: Fährt der Bus mehr als zwei Stunden zu spät ab, kann sich der Fahrgast den vollen Ticketpreis zurückerstatten lassen. Auch bei Annullierung der Fahrt und Überbuchungen müssen die Anbieter die Fahrgäste entschädigen.

Wer hilft im Streitfall? Reisende können sich an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr in Berlin wenden: 030/64499330, www.soep-online.de

 

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