Energiewende in Bayern: Ein Angst-Begriff

Die AZ-Redakteurin Verena Lehner über die Energiewende.
Verena Lehner |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
AZ-Redakteurin Verena Lehner kommentiert den aktuellen Stand der Energiewende.
dpa/az AZ-Redakteurin Verena Lehner kommentiert den aktuellen Stand der Energiewende.

Als sich im Jahr 2011 der Atommeiler im japanischen Fukushima in seine Einzelteile zerlegte, wurde jeder Politiker, der das Wort Energiewende auch nur in den Mund nahm, geradezu frenetisch bejubelt.

Doch von dieser Begeisterung ist (schon lange) nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. Die Energiewende ist für Verbraucher zum Angstbegriff mutiert – weil keiner so recht weiß, was jetzt eigentlich auf uns zukommt, wenn 2022 in Deutschland das letzte Atomkraftwerk vom Netz geht und ob die Energiewende bis dahin zu schaffen ist.

Mit dem Beschluss der Energiewende im Jahr 2011 wurde zwar ein großer Schritt hin zur sauberen Energie gemacht, in den Jahren darauf aber gefühlt wieder mindestens 100 zurück Das beste Beispiel für die Wankelmütigkeit in Sachen Ökostrom ist der bayerische Ministerpräsident. Auch er sprang 2011 auf den Anti-Atom-Zug auf und mutierte vom glühenden AKW-Befürworter zum Kämpfer für den Atomausstieg.

Unter seiner Führung stimmte der Freistaat 2013 im Bundesrat für den „SuedLink“ und die „Gleichstrompassage Süd-Ost“ – zwei große Stromautobahnen, die Windstrom vom Norden in den Süden transportieren sollten. Mittlerweile haben die den Beinamen „Monstertrassen“ und sind als Verschandler der bayerischen Landschaften verrufen.

Anwohner wehren sich gegen den Bau und haben in Horst Seehofer einen Kämpfer für ihre Sache gefunden. Eigene Windräder wollen wir in Bayern aber auch nicht – zumindest wurde es potenziellen Windstrom-Erzeugern mit der 10H-plus Regelung extrem schwergemacht.

Wie also die Energiewende schaffen? Auf diese Frage sollte die Politik den Bürgern endlich eine richtige Antwort geben. Eine Blockade-Haltung wie sie in Bayern betrieben wird, ist da der falsche Weg.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.