Deutschlandweiter Vergleich: Enorme Unterschiede bei Abwassergebühren

Duschen kann ziemlich teurer sein - je nachdem wo in Deutschland man sich unter die Brause stellt. Nicht nur für Trinkwasser, auch für Abwasser zahlen Haushalte bundesweit sehr unterschiedliche Gebühren.
dpa/AZ |
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Haushalte in Deutschland zahlen je nach Wohnort sehr unterschiedliche Gebühren für Abwasser.
Sönke Möhl/dpa Haushalte in Deutschland zahlen je nach Wohnort sehr unterschiedliche Gebühren für Abwasser.

Berlin - Während eine vierköpfige Familie in Ludwigsburg im Jahr knapp 262 Euro für die Abwasserentsorgung bezahlt, werden in Potsdam gut 911 Euro fällig, wie der Eigentümerverband Haus und Grund ausrechnen ließ.

Im Vergleich der 100 größten Städte schnitten vor allem Gemeinden in Süddeutschland gut ab, relativ hohe Abwassergebühren zahlen Haushalte an Rhein und Ruhr sowie im Nordosten Deutschlands.

"Wir gehen davon aus, dass sich die Kosten deutschlandweit in vielen Städten senken lassen", sagte Haus-und-Grund-Präsident Kai Warnecke am Mittwoch in Berlin.

Zwar hingen die Gebühren auch von örtlichen Gegebenheiten ab, etwa der Bevölkerungsentwicklung, der Größe und dem Alter des Kanalnetzes, dem Hochwasserschutz, Kosten für Kläranlagen und Regenrückhaltung sowie Höhen im Stadtgebiet, die Pumpen notwendig machen. Teils würden Stadtwerke aber auch schlecht geführt oder sie gäben das Gebührengeld sachfremd aus.

Aus Sicht der Unternehmen hat die Gebühren-Rangliste wenig Wert. Äpfel würden mit Birnen verglichen, kritisierte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Wie teuer es ist, Abwasser zu reinigen, hänge zusätzlich von der Industrie und Landwirtschaft in der Region ab. Kostenunterschiede seien zwangsläufig, hieß es beim Verband kommunaler Unternehmen. Ein Sprecher betonte: "Abwassergebühren müssen kostendeckend sein. Das schreiben die Kommunalabgabengesetze der Länder vor."

Haus und Grund gab zu, dass Ludwigsburg von seiner kompakten Besiedlung profitiere - anders als etwa Mönchengladbach, wo längere Kanäle notwendig seien, um die Stadtteile anzuschließen. Zugleich sei es der schwäbischen Stadt aber gelungen, bei günstigen Gebühren seine Kanäle und Kläranlagen gut in Schuss zu halten.

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