Debatte um Manager-Boni und Kunden-Entschädigungen bei VW
Wolfsburg/Berlin - Mit der Streichung von weltweit bus zu 30 000 Stellen ist eine neue Debatte um die Bonuszahlungen an das Management nach der Vorlage des "Zukunftspakts" bei VW entbrannt. In Zeiten, in denen die Beschäftigten auch die Folgen des Abgas-Skandals mittragen müssen, solle auch das Management kürzer treten, forderte der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Karl-Josef Laumann, in der "Bild"-Zeitung: "Ein deutlicheres Signal wäre es, auch die Boni der letzten Jahre an den Konzern zurückzugeben." Das Top-Management bei Volkswagen solle so für das jüngste "Versagen" geradestehen.
Aktionärsvertreter sehen das ähnlich. "Die Vorstände können nicht für Erfolge bezahlt werden, die auf Software-Manipulationen und Betrug beruhen", meinte Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz im "Tagesspiegel". Das VW-Management hatte sich im Frühjahr bereiterklärt, Teile der variablen Vergütung zurückzustellen und von der weiteren Aktienkurs-Entwicklung abhängig zu machen. Der Umbau des Unternehmens, bei dem Milliarden durch Jobkürzungen eingespart werden sollen, ist auch Thema einer Regierungserklärung von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag.
Debatte um Stellenabbaupläne: VW-Abgasaffäre - Müssen Manager jetzt ihre Boni zurückzahlen?
Für Wirbel sorgten daneben Äußerungen von VW-Konzernchef Matthias Müller. Er hatte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ein mangelndes Kundeninteresse für den schleppenden Absatz von E-Autos verantwortlich gemacht. Entschädigungswünsche von VW-Fahrern, die von der Dieselkrise in Europa betroffen sind, könne er nur "emotional" nachvollziehen. Verbraucherschützer kritisierten das scharf.
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