Briefe nicht mehr jeden Tag? Post beendet umstrittenen Test

Immer seltener transportiert die Post private Briefe. Das liegt auch an den veränderten Kommunikationsmitteln wie sozialen Medien oder Messengerdiensten. Reicht es also, die Post künftig nicht mehr an jedem Werktag zuzustellen?
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Bonn - Die Deutsche Post hat am Wochenende ihr umstrittenes Pilotprojekt zur veränderten Briefzustellung planmäßig beendet. Ein halbes Jahr wurde dabei mit ausgewählten Kundengruppen erprobt, Briefe nicht mehr an Werktagen, sondern nur noch an einem oder drei Wochentagen auszutragen.

Das Vorhaben hatte vorab eine Welle von Kritik ausgelöst. Aussagen zu Ergebnissen seien noch nicht möglich, sagte eine Sprecherin.

Hilfe bekommen könnten die Postboten künftig von Robotern. Einen entsprechenden Test im osthessischen Bad Hersfeld mit einem Begleitroboter im Zustelldienst beendete die Deutsche Post erfolgreich; sie will das Projekt weiterentwickeln. Das vierrädrige, 1,50 Meter hohe Gefährt folgt Zustellern auf Schritt und Tritt und kann bis zu 150 Kilogramm Postsendungen tragen.

Nur noch 15 Prozent des Sendungsvolumens durch Privatkunden

Den Test zur veränderten Zustellung will die Post erst einmal in Ruhe auswerten. Hintergrund ist das seit Jahren schrumpfende klassische Privatbriefgeschäft mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft. E-Mails, WhatsApp und Facebook werden in der privaten Kommunikation immer wichtiger. Den überwiegenden Teil des Briefgeschäfts macht die Post mit Geschäftskunden. Nur rund 15 Prozent des Sendungsvolumens entfallen auf Privatkunden.

Andererseits ist das Unternehmen als Universaldienstleister gesetzlich verpflicht, an jedem Tag Briefe flächendeckend zuzustellen. Die Post hat mehrfach betont, dass sie sich an diese Rechtslage halte. Mit dem Projekt habe man lediglich prüfen wollen, ob es unter den Postkunden einen verstärkten Wunsch nach einer eingeschränkten Zustellung gebe.

Im November hatten sich die Justizminister der Länder zu Wort gemeldet und auf eine Briefzustellung an jedem Werktag gepocht. Das sei zur Gewährleistung rechtssicherer Justizverfahren so lange nötig, bis diese in digitaler Form möglich seien.

Lesen Sie auch: Amazon will Ladengeschäfte in Deutschland eröffnen

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.