Absturz der Energiepreise drückt Inflation auf Null

Der kräftige Rückgang der Energiepreise hat die Inflation in Deutschland auf 0,0 Prozent gedrückt. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes verharrten die Verbraucherpreise im September auf dem Niveau des Vorjahresmonats.
dpa |
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Wiesbaden - Bankvolkswirte hatten eine leicht höhere Inflationsrate von 0,1 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat August sanken die Verbraucherpreise voraussichtlich um 0,2 Prozent. Im August hatte die Teuerung bei 0,2 Prozent gelegen, im Mai noch bei 0,7 Prozent.

 

Rückgang der Inflation hauptsächlich wegen gesunkener Energiepreise

 

Hauptgrund für den Rückgang der Inflation sind rasant gesunkene Energiepreise: Haushaltsenergie und Kraftstoffe waren im September für Verbraucher 9,3 Prozent billiger als vor einem Jahr, wie die Statistiker mitteilten. Autofahrer spüren das an der Zapfsäule: Ein Liter E10 kostet nach Zahlen des ADAC derzeit 1,333 Euro und damit 3 Cent weniger als Ende August und rund 11 Cent weniger als Ende Juli.

Hingegen mussten Verbraucher für Nahrungsmittel im September 1,1 Prozent mehr bezahlen als zwölf Monate zuvor. Wohnungsmieten stiegen um 1,2 Prozent, berichteten die Statistiker.

 

Experte: Inflation wird im kommenden Monat wieder ansteigen

 

Experte Stefan Kipar von der BayernLB geht davon aus, dass die Inflation ihren Tiefpunkt erreicht hat: "Im kommenden Monat dürfte der stark bremsende Effekt der Energiepreise bei der Berechnung der Jahresrate in großen Teilen herausfallen." Denn die Energiepreise sind seit Herbst 2014 auf dem Rückzug, der Unterschied zum Vorjahr dürfte daher vom kommenden Monat an geringer ausfallen: "Damit sind auch wieder Inflationsraten oberhalb der Nulllinie zu erwarten."

Vorerst hat sich die Inflation aber wieder weiter von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die mittelfristig Teuerungsraten von knapp unter 2,0 Prozent anstrebt. Um diesen Wert wieder zu erreichen, hat die EZB die Zinsen beinahe auf null gesenkt und pumpt seit März vor allem über den Kauf von Staatsanleihen pro Monat etwa 60 Milliarden Euro in den Markt.

 

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Mit den Inflationsdaten für September bleibe der Druck auf die EZB hoch, wachsam zu bleiben, sagte Kipar. Bei einem weiteren Abrutschen der Inflationserwartungen werde sie wohl zusätzliche Maßnahmen ergreifen.

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