Wird Facebook bald mächtiger als Google?

Das soziale Netzwerk Facebook und dessen zugekauften Dienste wie "Whatsapp" und "Instagram" feiern immer neue Nutzerrekorde.
von  (wue/spot)

Man mag es kaum glauben, aber das soziale Netzwerk Facebook und dessen zugekauften Dienste wie "Whatsapp" und "Instagram" feiern immer neue Nutzerrekorde. Letztere Bild- und Videoplatform bringt es seit kurzem auf über 200 Millionen User monatlich. Wird Facebook also vielleicht bald mächtiger als Google?

Palo Alto - "Googeln" - "mit Google im Internet suchen, recherchieren". Die Suchmaschine des kalifornischen Internet-Unternehmens Google ist mittlerweile so weit verbreitet, dass das Verb "googeln" im deutschen Duden zu finden ist. Doch Facebook könnte dem Riesenkonzern in Sachen Beliebtheit vielleicht sogar bald den Rang ablaufen.

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Das soziale Netzwerk besitzt mittlerweile rund 1,23 Milliarden Nutzer, wie die "FAZ" im Januar berichtete. Schon das alleine macht Facebook zum beliebtesten Online-Netzwerk der Welt. Die Konkurrenz von Google Plus hat nicht einmal annähernd vergleichbare Zahlen vorzuweisen. 2013 waren es laut Google selbst rund 190 Millionen aktive User. Doch dieser Geschäftszweig ist schon seit langem nicht mehr nur das einzige Standbein von Facebook. Wie der Konkurrent setzt auch das Unternehmen von Mark Zuckerberg auf eine möglichst breite Nutzerbasis und bietet darum unterschiedlichste Dienste.

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Im April 2012 kaufte Facebook die "Instagram"-Plattform, die bis dahin von gerade einmal zwölf Mitarbeitern getragen wurde. Per App können unter anderem Nutzer von iOS- und Android-Geräten aufgenommene Bilder und Videos mit Filtern verfremden und danach über das Internet mit anderen Usern teilen. Wie Facebook selbst, scheint auch Instagram immer weiter zu wachsen. Im hauseigenen Blog wurde erst vor wenigen Tagen berichtet, dass mittlerweile über 200 Millionen Menschen die App benutzen, um ihr Leben mit der Welt zu teilen.

Mit dem Einkauf des Mobil-Messengers Whatsapp ist Facebook ein erneuter Clou gelungen. Der Smartphone-Dienst für iOS und Android steht zwar wegen Sicherheitsbedenken bei vielen Technikbegeisterten in der Kritik, einen Beliebtheitsabbruch scheint das Programm dadurch aber nicht zu erleiden. Ganz im Gegenteil sogar: Erst kürzlich wusste Whatsapp-Vorstandschef Jan Koum im Interview mit "Focus" zu berichten, dass die App mittlerweile 480 Millionen regelmäßige Nutzer besitzt - davon alleine 31 Millionen in Deutschland. Außerdem will Netzbetreiber E-Plus mit Whatsapp in naher Zukunft gemeinsame Sache machen und einen entsprechenden Prepaid-Tarif einführen, der den Usern des Programms besonders zugutekommt.

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Ähnlich wie bei Google Glass, setzt Facebook vielleicht schon bald zusätzlich auf die Einbindung des Virtuellen in die Realität. Erst kürzlich übernahm der Konzern für rund zwei Milliarden Dollar die Firma Oculus VR, die momentan an der Marktreife für eine Virtual-Reality-Brille namens "Oculus Rift" arbeitet. Unter Spielern war das Projekt schon lange bekannt, versprach die Brille doch ein einmaliges Gaming-Erlebnis, das Nutzer direkt in die virtuelle Welt abtauchen lassen sollte. Was Facebook nun genau mit der Technologie vorhat, das muss sich erst noch zeigen. Im Internet kursieren jedoch momentan viele Bedenken, dass die Spielefunktion schnell in den Hintergrund rücken könnte und die Firma womöglich vor allem über die Kreation einer Art 3D-Facebook nachdenke.

Was auch immer kommt, eines ist klar: Facebook hatte noch nie zuvor eine so breite User-Basis wie heute - und auch ein spekulierter Nutzerrückgang ist wohl mehr Internet-Panikmache denn Realität. Geht die Entwicklung bei dem sozialen Netzwerk so weiter wie in den letzten Jahren, dann könnte Facebook Google durchaus irgendwann den ersten Rang in Sachen Beliebtheit und Verbreitung ablaufen. Bis es soweit ist, streiten sich die beiden Mega-Konzerne weiter um die Gunst der Nutzer.

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