Dünn, dünner, iPad Air 2: Wie viel weniger geht noch?

Apple setzt erneut Maßstäbe: Das neue iPad Air 2 soll mit schlanken 6,1 Millimeter das dünnste Tablet der Welt sein. Doch wie schlank ist überhaupt sinnvoll? Und wann stoßen die Entwickler an ihre Grenzen? Ein Überblick.
(dr/spot) |
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Das ist das neue Apple iPad Air 2
Apple.com Das ist das neue Apple iPad Air 2

München - 6,1 Millimeter. So dick, bzw. dünn, ist das neue iPad Air 2, das auf der Apple-Keynote am Donnerstagabend in Cupertino im sonnigen Kalifornien vorgestellt wurde. Der Konzern preist das neue Tablet als das dünnste der Welt an und sticht damit die Konkurrenz ein weiteres Mal aus. Zum Vergleich: Bisheriger Spitzenreiter im Tablet-Schlankheitsranking war ein Gerät von US-Hersteller Dell, das Venue 8 7000 mit immerhin noch 0,3 Millimeter mehr auf den Rippen.

Sehen Sie hier einige iPad-Apps im Test auf MyVideo

Dem schwächelnden Absatzmarkt für Tablets stellen die Hersteller, allen voran Apple, immer innovativere Ideen entgegen. Der Trend dabei ist offensichtlich: Mehr Leistung in einem möglichst dünnen Gehäuse. Doch was ist technisch überhaupt noch möglich? Sind die Entwickler bereits an der Grenze angelangt? Und was hindert sie derzeit an der Umsetzung von noch schlankeren Geräten?

 

Displays werden immer dünner

 

Apple-Marketingchef Phil Schiller betonte während der Präsentation, dass die Verschlankung des iPads vor allem durch ein neuartiges Retina-Display ermöglicht wurde. Aus drei Bildschirmschichten wurde eine. Trotzdem soll das neue Gerät das reflexionsärmste Tablet der Welt sein. Davon abgesehen: Auf dem Weg zu einem noch schlankeren Gerät werden die Bildschirme in den kommenden Jahren sogar noch dünner.

So dünn wirkt das neue Apple iPad Air 2 Foto:Apple.com

 

Beim iPhone 6 ist eine große Hürde bereits deutlich sichtbar geworden: Zum ersten Mal ragt die Linse der Kamera über das schlanke Gehäuse (6,9 Millimeter) eines Apple-Smartphones hinaus. Warum das so ist? Vernünftige Objektive brauchen aus physikalischen Gründen Platz. Die von der Magersucht befallenen Produkte können diese Linsen nicht mehr implementieren. So entschied man sich bei Apple für ein zwar dünnes Smartphone, mit dem Malus einer leicht herausragenden Kamera-Linse.

 

Sind Anschlüsse eine natürliche Grenze?

 

Ein weiteres Problem sind derzeit noch die Anschlüsse an den Geräten: Zwar geht der Trend immer mehr zur kabellosen Verbindung von Zusatzprodukten (Kopfhörer, Drucker), dennoch ist die Verbindung mit Kabeln bis heute der Standard. Der Klinkenstecker von herkömmlichen Kopfhörern und Headsets besitzt einen Durchmesser von stolzen 3,5 Millimeter. Die kleinstmögliche Variante sind sogenannte "Micro-Klinken", die mit immerhin noch 2,5 Millimeter Durchmesser daherkommen. Gleiches gilt übrigens auch für HDMI- und USB-Anschlüsse, auf die Apple-Tablets allerdings bereits seit Langem verzichten. Sind 3 bis 4 Millimeter also eine natürliche Grenze?

Nicht wirklich: Die Entwickler setzen immer mehr auf kabellose Verbindungen via Bluetooth oder WLAN. Auch Akku-Ladekabel, die außer bei Apple-Produkten in der Regel "Micro-USB"-Stecker sind, könnten bald der Vergangenheit angehören. Systeme, die per Induktion eine drahtlose Energieübertragung auf die Akkus ermöglichen, sind seit Langem technisch möglich. Einige Hersteller (z.B. Samsung) bieten bereits Induktionsmatten zum Laden ihrer Handys an. Ein Tablet oder Handy ohne Stecker ist bislang allerdings noch nicht auf dem Markt.

 

Magerwahn wird weitergehen

 

So scheint es fast, dass dem Magerwahn im Elektronik-Bereich keine natürlichen Grenzen gesetzt sind. Auch die Akku-Technologien schreiten immer weiter voran. Die neuartigen Lithium-Plymer-Akkus haben höhere Energiedichten und werden von Monat zu Monat kleiner und dünner. Bereits Akku-Folien mit einem Durchmesser von weniger als einem Millimeter sind auf dem Markt. Bald wird also die 6 Millimeter Grenze im Tablet-Segment von einem Konkurrenten gerissen werden und Apple wird das sicher nicht lange auf sich sitzen lassen...

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