München beim Stau nur Mittelmaß

So sehr die Autofahrer auch über den Stau in München klagen: Global gesehen ist er eher harmlos. Das steht im TomTom-Verkehrsindex 2016.
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Auf dieser Infografik ist zu erkennen, wie lange Autofahrer durch Stauungen aufgehalten werden.
TomTom Auf dieser Infografik ist zu erkennen, wie lange Autofahrer durch Stauungen aufgehalten werden.

München - Navi- und Verkehrsdiensteanbieter TomTom hat die Ergebnisse seines jährlichen Verkehrsindex vorgestellt, in dem die Verkehrsbelastung von Städten rund um den Globus unter die Lupe genommen wird. Global gesehen schneidet Deutschland dabei relativ gut ab. Bundesweit schaut es für Autofahrer in Stuttgart am schlimmsten aus, die Schwaben-Metropole ist wieder die verstauteste Stadt Deutschlands. Auf den Plätzen zwei bis fünf landen Hamburg vor Köln, München und Berlin.

München ist damit 2016 im Verkehrsranking von TomTom und im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang nach oben geklettert. Und das, obwohl sich der Verkehr innerhalb der Stadt sogar leicht entspannt hat. „Schuld an dem Anstieg ist ein deutlich höherer Zeitverlust auf den Autobahnen in und um München“, heißt es bei TomTom. Ein Pendler, der in München jeden Tag 30 Minuten in die Arbeit und wieder zurück fährt, braucht während der Stoßzeiten am Abend und Morgen im Schnitt insgesamt 31 Minuten länger, als er für diese Strecken ohne Behinderungen brauchen würde. Auf ein Jahr hochgerechnet summiert sich der Zeitverlust so auf beinahe drei Arbeitswochen, nämlich 119 Stunden.

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Münchner Pendler stark betroffen

 

Besonders starke Nerven benötigen Pendler gleich zum Wochenauftakt am Montagmorgen zwischen 8 und 9 Uhr. Aber auch am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag verlieren Pendler in keiner anderen Stadt in Deutschland mehr Zeit als in München. Während des abendlichen Berufsverkehrs ist Donnerstag zwischen 17 und 18 Uhr die verkehrsreichste Stunde der Woche. Allerdings liegt hier das Niveau allgemein hinter Städten wie Stuttgart oder Köln.

Insgesamt hat TomTom mehr als 97 Millionen Kilometer ausgewertet, die 2015 auf 7907 Kilometern Straßennetzen in München und Umgebung (davon 538 km Autobahn) von Pkw gefahren wurden. Die im Tagesdurchschnitt höchste Verkehrsbelastung wurde am Mittwoch, 7. Oktober, gemessen: Hier kamen starke Niederschläge mit bis zu 28 Millimetern Niederschlag und eine Stammstreckensperrung der S-Bahn zusammen.

Die Montag-bis-Donnerstag-Woche scheint für viele Münchner Pendler die Regel zu sein. Das legt ein Blick auf den Zeitverlust während des morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrs nahe: Freitagmorgen fließt der Verkehr signifikant besser als im Rest der Arbeitswoche, während der Donnerstagabend den negativen Spitzenwert markiert.

 

Stuttgart in Deutschland mit Höchstwert

 

Während Stuttgart mit einem „Stau-Level“ von 33 Prozent, also einer um ein Drittel verlängerten Fahrtzeit während des Berufsverkehrs, deutschlandweit an der Spitze liegt, können andere Metropolen von dieser Zahl nur träumen. Im globalen Vergleich liegt Mexiko Stadt mit satten 59 Prozent ganz vorne, gefolgt von Bangkok (57 Prozent), Istanbul (50 Prozent) und Rio de Janeiro (47 Prozent). Die übelsten Stau-Hochburgen in Europa sind Moskau mit 44, Bukarest mit 43, St. Petersburg mit 40 und Warschau mit 38 Prozent.

Der fünfte TomTom-Verkehrsindex basiert auf Daten aus dem Jahr 2015. Er ermöglicht einen tiefen Einblick in die Verkehrsbelastung von 295 Städten in 38 Ländern auf sechs Kontinenten, von Rom bis Rio, von Singapur bis San Francisco. Basis des Index sind 14 Billionen Datenpunkte, die seit inzwischen acht Jahren gesammelt werden. Bei einem Blick in die zurückliegenden Jahre wird deutlich, dass die globale Verkehrsbelastung seit 2008 um dreizehn Prozent gestiegen ist.

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Weltweite Wachstumsunterschiede

 

Dabei gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Kontinenten. Während der Verkehr in Nordamerika um 17 Prozent zugenommen hat, sind es in Europa nur zwei Prozent. Offensichtlich hängt das mit dem starken wirtschaftlichen Wachstum in Nordamerika und der immer noch schwachen Konjunktur in großen Teilen Europas zusammen.

Die EU-Zahlen werden besonders von südeuropäischen Staaten wie Italien und Spanien beeinflusst, in denen die Verkehrsbelastung in den letzten acht Jahren sogar um sieben, beziehungsweise 13 Prozent zurückgegangen ist.

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