Der Audi Q5 Sportback im Test: Schöner als ein SUV
Schöne Kombis heißen Avant. Und schöne SUV? Die heißen in der Audi-Nomenklatur Sportback und sind eigentlich Crossover Utility Vehicles (CUV). So wie der Q5 Sportback, den wir ausführlich getestet haben.
Der Audi Q5: Sportlicher Alltagswagen
Laut der Ingolstädter wendet sich der Q5 Sportback an Autofahrer, die ein etwas auffälligeres Design und technische Neuheiten ebenso mögen wie sportlichen Charakter und eine dicke Portion Alltagstauglichkeit. Als Mitbewerber hat Audi übrigens den BMW X4 und das Mercedes GLC Coupé ausgemacht — keine ganz einfache Konkurrenz für unseren Testwagen, der mit vollem Namen Audi Q5 Sportback S line 45 TFSI quattro heißt und dessen Zweiliter-Turbobenziner muntere 265 PS liefert.
Eher nicht überraschend: Die Unterschiede zum "normalen" Q5 zeigen sich beim Q5 Sportback besonders deutlich von der Seite. Konkret heißt das, dass das hintere Fenster wegen des in einem schönen Bogen deutlich abfallenden Dachs spitz zuläuft. Und auch die Heckscheibe steht deutlich schräger. Sie deutet sozusagen auf die gelungene Heckpartie, die optional mit Leuchten in digitaler OLED-Technologie prunkt.
Der Q5 überzeugt durch Geräumigkeit
Der Coupé-Q5 misst in der Länge mit 4,69 Meter exakt sieben Millimeter mehr als sein SUV-Schwestermodell, Höhe und Breite sowie der cw-Wert von 0,30 sind identisch. Ergebnis der ersten Sitzprobe vorne wie im Fond: Dank des üppigen Radstands von 2,82 Metern bietet auch die Schrägdachversion reichlich Platz. Die Passagiere sitzen schön luftig, nur beim Einstieg hinten muss man wegen der Dachform ein bisschen den Kopf einziehen.
Auch ganz hinten geht es geräumig zu. Der Kofferraum fasst 510 bis 1.480 Liter, ist glattflächig und lässt sich dank relativ niedriger Ladekante ohne viel Kraftaufwand nutzen. Im AZ-Testwagen war auch die Rücksitzbank plus installiert. Die lässt sich längs verschieben und in der Lehnenneigung verstellen. So sind bei voller Bestuhlung sogar bis zu 570 Liter Gepäckvolumen möglich. Und auch bei der Anhängelast setzt der Q5 Sportback auf Praxistauglichkeit: Bis zu 2,4 Tonnen dürfen an den Haken genommen werden. Hat hier jemand ein bis zwei Pferde zu ziehen?
Großstadt-Gleiter und Autobahn-Flitzer in einem: Der Audi Q5
Serienmäßig ist im Sportback ein Sportfahrwerk mit tendenziell straff abgestimmter Federung und Dämpfung installiert. Und das macht seine Sache wirklich gut. Denn der Q5 gibt sich damit ganz und gar nicht als überharter Bursche, sondern verwöhnt durchaus mit einer Portion Komfort, ohne irgendwie teigig zu wirklen. Und die Lenkung passt dazu, sie ermöglicht dank ihrer fein austarierten Rückmeldung flinke Kurvenpassagen, die man einem immerhin 1,9 Tonnen schweren SUV gar nicht unbedingt zutrauen würde.
Der 2.0-Liter-Vierzylinder-TFSI namens 45 TFSI beschleunigt den Q5 Sportback in 6,1 Sekunden von null auf 100 km/h und weiter bis 240 km/h. Er leistet 195 kW/265 PS und liefert 370 Nm Drehmoment. Das sind die Zahlen. Gefühlt handelt es sich um ein sehr vielfältig einsetzbares Aggregat, das so ziemlich alles zwischen sanfter Großstadt-Gleiterei bis ziemlich rasanten Autobahn-Flitzereien drauf hat. Wer tempolimitiert im Eco-Modus dahingleitet, kommt mit rund sieben bis acht Litern Super je 100 Kilometer aus. Werden die vielen Pferdchen unter der Haube zwischendurch auch mal gefordert, wird der Verbrauch sehr schnell zweistellig. Im Test waren es jedenfalls 10,3 Liter.
Die Kombination des Verbrenners mit dem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe ist prinzipiell gelungen, bei der Bergabfahrt schaltet der Automat aber oft zu lange zu weit runter, um die Bremswirkung des Motors zu nutzen. Das dabei zwangsläufige Hochdrehen ist akustisch kein Genuss, Anhilfe bringt das Lenkrad-Paddel für die manuelle Gangwahl.
Der Audi-Komfort geht ins Geld
Dass ein Audi in der sportlichen Version S line mit reichlich Sicherheits- und Komfortzutaten ausgestattet ist, ist keine Überraschung. Allerdings müssen viele Annehmlichkeiten an Bord wie die verschiebbare Rückbank, das Sondsystem oder sogar die elektrisch einstellbaren Sitze extra bezahlt werden. Und das geht unterm Strich ziemlich ins Geld. Im Fall des AZ-Testwagens stand dem Basispreis von auch schon nicht ganz bescheidenen 59.500 Euro ein Fahrzeugpreis von gut 81.000 Euro gegenüber. Viel Geld für ein vielseitiges, schickes und hochwertiges Auto.