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Münchner Philharmoniker: OB Reiter droht Putin-Freund Gergiev mit Rauswurf

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, aufgefordert, sich von dem Angriff Putins auf die Ukraine zu distanzieren.
AZ/dpa |
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Valery Gergiev ist Chefdirigent der Münchner Philharmoniker - und ein Freund von Wladimir Putin. (Archivbild)
Valery Gergiev ist Chefdirigent der Münchner Philharmoniker - und ein Freund von Wladimir Putin. (Archivbild) © Peter Kneffel (dpa)

München - Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) droht dem Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker und Putin-Freund Valery Gergiev mit dem Rauswurf.

OB Reiter: Ultimatum für Gergiev

"Ich habe gegenüber Valery Gergiev meine Haltung klargemacht und ihn aufgefordert, sich ebenfalls eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt", sagte Reiter laut Mitteilung vom Freitag. "Sollte sich Valery Gergiev hier bis Montag nicht klar positioniert haben, kann er nicht länger Chefdirigent unserer Philharmoniker bleiben."

Der Dirigent Valery Gergiev (r.) mit Oberbürgermeister Dieter Reiter 2018 bei der Verlängerung des Vertrags im Rathaus. (Archivbild)
Der Dirigent Valery Gergiev (r.) mit Oberbürgermeister Dieter Reiter 2018 bei der Verlängerung des Vertrags im Rathaus. (Archivbild) © Michael Nagy

Der 68 Jahre alte Gergiev ist seit 2015 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Die Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bringt ihn immer wieder in die Kritik. Im Jahr 2014 unterschrieb er einen Künstler-Appell zur Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland und bekannte sich damit offiziell zur Politik Putins.

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OB Reiter: Gergiev muss sich klar distanzieren

"Gemeinsam mit den Orchestervertretern der Münchner Philharmoniker erwarte ich von Ihnen als Chefdirigent des Orchesters jetzt ein deutliches Zeichen der Distanzierung von den völkerrechtswidrigen Angriffen gegen die Ukraine", schrieb Reiter an Gergiev. "Und damit ein klares Signal an die Stadtspitze, die Öffentlichkeit, die Musikerinnen und Musiker der Münchner Philharmoniker und ihr Publikum bis Montag, 28. Februar. Anderenfalls werden wir das Vertragsverhältnis als Chefdirigent beenden müssen."

Elbphilharmonie droht ebenfalls mit Absagen

Der Intendant der Hamburger Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter, droht ebenfalls mit der Absage von Konzerten unter der Leitung von Waleri Gergiev wegen dessen Nähe zu Wladimir Putin. "Valery Gergiev ist ein wichtiger künstlerischer Partner und langjähriger Freund der Elbphilharmonie. Daher hoffe ich sehr, dass er dieser Tage ein Zeichen der Distanzierung von dem Überfall Russlands auf die Ukraine setzen wird", sagte Lieben-Seutter am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Andernfalls könnten die für die Osterwoche geplanten Konzerte des Mariinski-Orchesters aus St. Petersburg in der Elbphilharmonie unter seiner Leitung nicht stattfinden.

Gergiev wird auch nicht wie geplant mit den Wiener Philharmonikern in der New Yorker Carnegie Hall auftreten – "aufgrund jüngster Ereignisse in der Welt", wie die Veranstalter mitteilten. Lieben-Seutter betonte die "völkerverbindende Kraft von Musik, Theater und anderen Künsten". "Denn dieser Krieg ist kein Krieg des russischen Volkes. Es darf Putin nicht gelingen, uns die russische Kultur zu verleiden und uns dazu zu bringen, russische Künstlerinnen und Künstler zu boykottieren."

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42 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Ponyhof am 26.02.2022 16:23 Uhr / Bewertung:

    Nein, wir haben nicht die selben Werte. Sie drehen ihre Fahne nach dem Wind. Obrigkeitshörigkeit und Opportunismus, das sind offenbar ihre Werte...

  • Ponyhof am 26.02.2022 16:20 Uhr / Bewertung:

    Auch ein Dorf ist eine Kommune, wo ist Ihr Problem?

  • Ponyhof am 26.02.2022 10:12 Uhr / Bewertung:

    Ich fordere Hrn. Reiter auf sich umgehend von allen völkerrechtswidrigen Eingriffen der US-geführten Streitkräfte und deren CIA-Anhängseln zu distanzieren. Andernfalls muss er sofort zurücktreten, da er als Bürgermeister dieser weltoffenen Stadt nicht mehr tragbar ist.

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