Bilder vom ESC 2018: Flitzer Stürmt Bühne des European Song Contest
Lissabon – Lissabon regiert die Frauenpower. Zwei Sängerinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, liefern sich beim Finale des Eurovision Song Contest bis zur letzten Minute ein Kopf-an-Kopf-Rennen - wie schon zuvor bei den Buchmachern. Am Ende macht Netta aus Israel das Rennen. Ausgeflippt, bunt, ja schrill ist sie, und singt energisch gegen Männer an, die Frauen unterdrücken oder ausnutzen wollen. "I'm not your toy!", lautet der Refrain ihres K-Pop-Songs (Ich bin nicht Dein Spielzeug) - aber als die 25-Jährige begreift, dass sie gegen Eleni Foureira aus Zypern das Rennen gemacht hat, kommen auch der Powerfrau die Tränen. Die andere, die feurige Foureira im Glitzer-Catsuit, die mit dem Dance-Popsong "Fuego" die ESC-Bühne rockte, hat das Nachsehen.
Michael Schulte beendet die Schmach für Deutschland beim ESC
Bis zuletzt schien es, dass auch Michael Schulte mit seiner Ballade "You let me walk alone" für Deutschland einen Platz ganz, ganz vorne holen könnte. Fast gelingt es: Der Sänger aus Norddeutschland, der in Buxtehude wohnt, wird Vierter, nur zwei Punkte hinter dem österreichischen Soul-Sänger Cesár Sampson, der - für viele überraschend - auf dem dritten Platz landet. Viele Zuschauer waren von der Performance des 28-jährigen Schulte begeistert, der in dem Lied von seinem verstorbenen Vater singt. Die aufblasbare Projektionswand im Hintergrund, auf die einzelne Worte seines Textes sowie Fotos von Vätern und Söhnen geworfen wurden, machte den Act zu einem der emotionalsten des ganzen Abends. Die Schmach der vergangenen Jahre mit letzten und vorletzten Plätzen ist für Deutschland vergessen.
Flitzer beim britischen Auftritt von SuRie
Auch einen Flitzer gab es wieder, leider keine Neuheit beim Song Contest. Dieses Mal traf es die Britin SuRie: Ein Mann entriss ihr das Mikro und brüllte kurz hinein, wurde aber schnell von Sicherheitsbeamten weggerissen und von der Bühne geführt. SuRie gewann schnell die Fassung wieder, bekam wieder ein Mikro in die Hand und sang ihren Song "Storm" souverän zu Ende. "Ich bin total stolz auf sie, sie hat unter diesen schwierigen Umständen ganz toll performt", meinte ein britischer Fan. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) bot der Sängerin sogar an, noch einmal aufzutreten, aber SuRie und ihr Team lehnten dies ab, "da sie extrem stolz auf ihren Auftritt" seien. Am Ende landete die 29-Jährige auf dem drittletzten Platz - nämlich Rang 24 von 26.
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