AZ-Kritik zum The Weeknd Konzert in München: Erst Blockbuster, dann Mega-Show mit FC Bayern Stars

Endlich Wochenende! Der Pop-Sänger The Weeknd zeigte, warum er als größter Künstler unserer Zeit gilt. Doch funktioniert der Zauber von milliardenfach gestreamten Songs auch auf der Bühne? Die AZ war beim The Weeknd Konzert in München dabei und erwischte den Star vorher in einem Kino in der Maxvorstadt.
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Mega-Show beim The Weeknd Konzert in München.
Mega-Show beim The Weeknd Konzert in München. © Jens Niering

München – Nach den letzten Tönen im Olympiastadion wusste man gar nicht genau, was passiert war. Der Hauptdarsteller versank jubelnd im Boden der Bühnen-Kulissen. Schon waren zwei Stunden Mega-Show mit Pop, Soul, Hip-Hop, Elektro-Beats und dem erfolgreichsten Song der Musikgeschichte vorbei. Stimmgewaltig zeigte The Weeknd auf seiner "After Hours Til Dawn"-Tour, warum er als größte Hitmaschine der Gegenwart gilt.

The Weeknd Konzert in München: Eine Mischung aus Papstbegräbnis und Party-Ekstase

Eine Show, die Spuren von Größenwahn enthielt, mit fast so vielen Interpretations-Ebenen wie Nummer 1 Hits vom Star. Eine Mischung aus Papstbegräbnis, dystopisch-futuristischen Ausblicken, wilder Party-Ekstase mit Feuerzauber und blinkenden LED-Armbändern. Vielleicht musste man der Generation Instagram genau so etwas bieten, um sie hinter dem Smartphone-Bildschirm, Pardon, dem Ofen hervorzulocken. Auch der Megastar verließ sein gewohntes Umfeld und nutzte die Stadt für einen Kinobesuch. Erst Blockbuster, dann Mega-Show. Nicht nur die Spieler vom FC Bayern feierten mit. Die AZ war mittendrin beim The Weeknd Konzert in München.

Der statistisch erfolgreichste Künstler der Welt: The Weeknd in München

The Weeknd ist nach Abrufen seiner Songs der erfolgreichste Künstler aller Zeiten. Die Pop-Hymnen kennen nicht nur die Hardcore-Fans. "Blinding Lights" oder "Save Your Tears" laufen täglich im Radio und allein bei Spotify werden sie über 100 Millionen mal pro Monat angehört.

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Und das ist auch schon die Krux. So stark die Songs den Zeitgeist treffen, so austauschbar klingen sie oft, mit ähnlichem Synthie-Sound und R&B Texten. Auch an diesem Abend vor 60.000 Fans. Über 30 Songs packte der 33-Jährige, teilweise ohne Pause und Übergang, in die zwei Stunden Spielzeit. Viele davon wurden nur kurz angespielt. In der ersten Hälfte hatten die Tontechniker so ihre Probleme, den wabernden Sound durch die schnellen Lieder-Wechsel in den Griff zu bekommen. 

Musik für Millionen auf spektakulärer Bühne im Olympiastadion

Egal, dann halt Mega-Show statt Mega-Sound. Ein riesiger Laufsteg reichte durch das komplette Stadion und verband die verschiedenen Bühnen-Elemente. Abel Makkonen Tesfaye, wie der Künstler im echten Leben heißt, tänzelte bei "Can't Feel My Face" mit Michael-Jackson-Stimme vorbei an einer Kulisse aus zerstörten, brennenden US-Städten im Metall-Look. Auf Höhe der Mittellinie drehte sich ein 15 Meter großer, weiblicher Roboter vom japanischen Künstler Hajime Sorayama. 30 Tänzerinnen, gespenstisch eingehüllt in weiße Laken, beteten das Kunstwerk an, während ihr Zeremonienmeister in silberner Maske "Take My Breath" performte. Ein atemloser Effekt.

The Weeknd Konzert München: Die Tänzerinnen vor der Figur von Künstler Hajime Sorayama
The Weeknd Konzert München: Die Tänzerinnen vor der Figur von Künstler Hajime Sorayama © Jens Niering

Außergewöhnliche Bühnenkonstruktion beim The Weeknd Konzert im Olympiastadion

Ganz am Ende des Stegs schwebte ein riesiger Mond. Unter dem Erdtrabanten sang er seinen Hit "I Feel It Coming". Bei "Out of Time" verließ er die Bühne und drückte den Fans in der ersten Reihe das Mikrofon zum Mitsingen ins Gesicht. Viele brachten kurz vor einem Herzstillstand nur Gekreische heraus. Der Star musste grinsen und machte es lieber selbst. "München, ihr klingt heute großartig", rief er als eine der wenigen Ansagen in die Menge.

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The Weeknd spielt unveröffentlichten Song in München

Mal stimmgewaltig, mal ganz zerbrechlich und düster. Irgendwann dämmerte es jedem im Stadion, warum der Mann als neuer King of Pop gilt. Bei "The Hills" fackelte er die halbe Bühne ab. Mit "Another One Of Me" sang er einen unveröffentlichten Song und bei "Reminder" und "Party Monster" formten Scheinwerfer immer wieder einen spektakulären kilometerhohen Lichtkegel in den Münchner Nachthimmel.

Bei der Münchner Polizei gingen besorgte Anrufe wegen der "Blinding Lights" ein. Batman musste hier keiner rufen. Der Superheld stand schon unten auf der Bühne und pünktlich um 22:27 Uhr gab es dann die Heldensage in Musikform. Der meistgestreamte Song der Musikgeschichte, "Blinding Lights" riss alle von den Sitzen. Ein Stück Musikgeschichte im Olympiapark.

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10.000 Luftballon und FC Bayern Spieler im Olympiastadion

Auch seine Fans trugen zur gelungenen Choreografie bei. Zum Song "House Of Balloons" wurden Luftballons in der Menge aufgepustet. Federica hatte die Idee dazu und finanzierte die Aktion aus eigener Tasche. Mit ihren Freunden verteilte sie 10.000 Ballons vor den Eingängen. "Das haben wir bis jetzt in allen deutschen Städten gemacht. Ich wollte ihm eine Freude damit machen", berichtete sie der AZ vor dem Konzert. Die Belohnung für all’ den Aufwand? Ein Autogramm vom Musiker. Stars ganz anderer Art saßen auf der Ehrentribüne. Einige Spieler vom FC Bayern schauten vorbei. Alphonso Davies, Jamal Musiala, Kingsley Coman und Serge Gnabry mit altem Kumpel David Alaba zeigten sich erstaunlich textsicher und nickten anerkennend über die Show.

Erst nach rund einer Stunde setzte The Weeknd seine Maske ab.
Erst nach rund einer Stunde setzte The Weeknd seine Maske ab. © Jens Niering

The Weeknd mietet komplettes Kino in München

Inspiration für seine spektakulären Bilder hatte sich der Kanadier tags zuvor vielleicht beim Film, "Oppenheimer" im Arri-Kino in der Maxvorstadt geholt. Er mietete kurzerhand den größten Saal für sich und sein engstes Team. Die Betreiber vom Kino zeigten sich auf AZ-Nachfrage begeistert von ihrem Stargast: "Er war völlig bodenständig, ein unglaublich netter Gast und am Ende vom Film ganz ergriffen". Vielleicht stand da ja wirklich ein ganz normaler Mensch und keine Hitmaschine auf der Bühne. 

Der Künstler will sich unter neuem Namen neu erfinden

Denn nachdem er zum Abschluss zu "Moth to a Flame" im Boden versunken war, möchte er wiederauferstehen, wiederkommen, weitermachen als Mensch. Die Marke The Weeknd soll seinem echten Namen weichen. Abel Makkonen Tesfaye will sich neu erfinden. Den Abgesang hat er fulminant hinbekommen. Wer oder was aus der Asche wieder aufsteigt, wird sich zeigen. An irgendeinem Wochenende auf irgendeiner Streaming-Plattform.

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4 Kommentare
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  • Frale am 05.08.2023 14:22 Uhr / Bewertung:

    Ohne diesen Beitrag ... wüsste ich von ihn nix. Noch nie was von dem gehört !

  • Sarah-Muc am 05.08.2023 13:14 Uhr / Bewertung:

    Und für nix eine ellenlange Beschreibung.

  • Newi83 am 05.08.2023 09:42 Uhr / Bewertung:

    Austauschbar. Ohne Pause und ohne Übergang. Will heißen. Es klingt alles gleich aus dem Computer. Ding, klim, bumm, dong, ding. Erstens gab es keine Lieder und zweitens ist der Mann kein Sänger. Bruchstückhafte Sprachfetzen. Natürlich wird das alles überdeckt von Hunderttausend LEDs. Der Mann ist eigentlich ein Super Influencer für die Influencer Generation. Zieht ihnen durch billige digitale Computerbeats das Geld aus der Tasche und macht sich zum Multimillionär.

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