"Star Wars": Heftiger Verriss aus dem Vatikan
Rom - Da mag das Kinopublikum noch so begeistert sein - vor den Augen des Herrn findet "Star Wars" offenbar keine Gnade. Zumindest nicht vor denen seiner publizistischen Angestellten auf Erden. Denn während allerorten leicht positive bis jubilierende Kritiken zu J.J. Abrams "Das Erwachen der Macht" erschienen sind, ist die Stimmungslage im Vatikan offenbar eine andere.
Der "L'Osservatore Romano", gewissermaßen das Amtsblatt des Heiligen Stuhls, hat jetzt einen krachenden Verriss über den neuesten Teil des Weltraum-Epos veröffentlicht, wie "variety.com" notiert.
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"Konfus und vage" sei der Film, befindet der Rezensent der päpstlichen Zeitung streng. Schlimmer noch: Ausgerechnet die Darstellung des Bösen sei in "Star Wars: Das Erwachen der Macht" völlig misslungen, der "spektakulärste Fehlschlag" des ganzen Streifens. Die Figur des Kylo Ren sei schlichtweg "geistlos". Überhaupt bediene sich der neue "Star Wars" bei den "liederlichsten, aus der Welt der Videospiele abgeleiteten aktuellen Actionfilmen". Genannt werden wollte der Autor offenbar nicht - der Artikel blieb laut "variety" namenlos.
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Allerdings gibt es auch ein paar Hoffnungsschimmer für Regisseur Abrams. Zum einen scheint sich das zahlende Publikum bislang nicht um die Meinung des Vatikan zu scheren. Zum anderen hatte schon der Film "Avatar" seines Kollegen James Cameron ohne päpstlichen Experten-Segen reichlich schnöden Mammon eingespielt. Den kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten hatte der "Osservatore" bei Veröffentlichung als "sentimentalen Mumpitz" verrissen.
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