So ist Star Wars Episode VII: "Das Erwachen der Macht"

Schafft es Regisseur J.J. Abrams, die schier unerfüllbare Erwartungshaltung der Star-Wars-Fangemeinde doch zu erfüllen? Unser AZ-Reporter hat sich "Star Wars: Das Erwachen der Macht" angesehen. Das ist sein Urteil.
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Schafft es Regisseur J.J. Abrams, die schier unerfüllbare Erwartungshaltung der Star-Wars-Fangemeinde doch zu erfüllen? Unser AZ-Reporter hat sich "Star Wars: Das Erwachen der Macht" angesehen. Das ist sein Urteil.

Ist die Macht mit J. J. Abrams? Auf diese eine Frage lässt sich der fast beängstigende Hype um den nunmehr siebten „Star Wars“-Teil letztlich reduzieren. Und die Antwort wird die Fans erleichtern.

Ja, dieser 49-jährige Spielberg-Zögling kann nicht nur neues Leben in die „Mission Impossible“- und „Star Trek“-Reihen einhauchen, er vitalisiert auch den wohl berühmtesten Science-Fiction-Kosmos der Filmgeschichte. Sein Ansatz ist dabei so schlicht wie gewinnversprechend.

 

Top-Besetzung, Humor und angebrachte Nostalgie

 

Abrams vermeidet erst einmal alle Fehler der ungeliebten Prequels: eine unglückliche Besetzung, alberne Kreaturen à la Jar Jar Binks, zu viele künstliche Computereffekte, eine verkitschte Liebesgeschichte. Und er verbeugt sich tief, sehr tief vor dem George-Lucas-Original aus dem Jahre 1977. Von der vertrackten Familiengeschichte, über die Schauplätze bis hin zu den großen Schlachten samt Todesstern ähnelt sein Fan-Film „Krieg der Sterne“. Doch auch die Stärken von Abrams, das Gefühl für spannende Charaktere, wuchtige Actionszenen in spektakulärem 3D und einen augenzwinkernden Humor zeichnen „Star Wars – Das Erwachen der Macht“ aus.

Der stärkste und wohl auch dem Zeitgeist geschuldete Einschnitt ist die Wahl der weiblichen Hauptfigur. Luke Skywalker, der unsichere Einzelgänger, der seine Macht entdeckt, Han Solo, der coole Abenteurer und Droiden-Technikgenie R2-D2 – ihre Eigenschaften finden sich alle in der jungen Rey (Typ Natalie Portman: Newcomerin Daisy Ridley) wieder.

 

Daisy Ridley alias Rey bringt frischen Wind ins Star-Wars-Imperium

 

Sie ist es, die den an einen Baseball mit Ufo-Aufsatz erinnernden Droiden BB-8 samt geheimnisvoller Karte vor dem faschistischen neuen Imperium, der Vereinigung „Erste Ordnung“, beschützt. Sie ist es auch, die später ganz lässig dem gealterten Han Solo (Harrison Ford) erklärt, wie man denn sein Raumschiff, den Millennium Falken, auf Betriebstemperatur bringt. Logisch, dass so eine Power-Frau im Showdown dann auch selbst das Lichtschwert in die Hand nimmt, um den Darth Vader Nachfolger Kylo Ren (Adam Driver) ordentlich ins Schwitzen zu bringen.

Doch auch Rey ist keine Maschine, sie sucht wie fast alle kriegstraumatisierten Filmfiguren eine Heimat, ein Zuhause. Das verbindet sie auch mit der zweitstärksten Person im neuen „Star Wars“-Kosmos, Finn (John Boyega). Eigentlich eine Marionette des Bösen, schert dieser mutige Mann aus der gleichgeschalteten Stormtrooper-Armee aus, als er sich weigert, an einer Massenerschießung teilzunehmen, um lieber den Rebellen-Piloten Poe (Oscar Isaac) zur Flucht zu verhelfen.

<strong>Lesen Sie hier: Das sind die neuen "Star Wars"-Helden</strong>

Mit Finn gibt es nach der Nebenfigur Lando Calrissian nun auch endlich einen farbigen „Star Wars“-Helden. Wenig verwunderlich auch, dass zwischen diesem wackeren Krieger und Rey bald die Liebesfunken fliegen.

 

Ein Tribut an die alten Helden

 

Während sich Abrams nun also Zeit lässt, uns ihr von Flucht geprägtes Schicksal nahezubringen, fiebern Fans der alten Saga den groß angekündigten Auftritten von Prinzessin Leia (Carrie Fischer), Luke (Mark Hamill) und Han Solo entgegen. Und soviel sei verraten: Harrison Ford, der einzige der drei, dem auch nach „Star Wars“ eine Karriere vergönnt war, bekommt samt Kompagnon Chewbacca viel Raum für seine immer noch herrlich knorrigen Sprüche, während das Geheimnis um den Verbleib von Luke erst am Schluss gelüftet wird.

Und auch wenn der Film-Einstieg trotz legendärer Fanfare und einfliegendem Schriftzug noch etwas holprig wirkt, so muss man Abrams am Ende hoch anrechnen, dass er dem enormen Druck der Fans standgehalten hat. Ihm gelingt es, die Nostalgie-Gelüste der Star Warsianer mit vielen handgemachten Effekten, wunderlichen Aliens und epischen Bildern zu befriedigen, gleichsam aber in Person von Rey und Finn auch mit Traditionen aus der „Star Wars“-Filmwelt zu brechen.

Einem Einspielrekord und vielen Fortsetzungen dürfte nun nichts mehr entgegen stehen. 

Regie: J. J. Abrams (USA, 136 Min.)

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