Ridley Scott: Ist sein "Gladiator II" wirklich so schlecht?

Der heute 86-jährige Regisseur hat nach 25 Jahren seinen Welterfolg "Gladiator" fortgesetzt. Lohnt sich der Gang ins Kino? Das steht in den ersten Kritiken.
Maria Wabra |
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Paul Mescal ersetzt jetzt Russell Crowe und ist der Kämpfer in "Gladiator II"
Paul Mescal ersetzt jetzt Russell Crowe und ist der Kämpfer in "Gladiator II" © Paramount Pictures

Das Monumentalepos "Gladiator" wurde im Jahr 2000 fünf Oscars ausgezeichnet, darunter als Bester Film. Er gilt neben "Alien" und "Blade Runner" als bester Film des  Regisseurs Ridley Scott. Pläne für eine Fortsetzung gab es seit 20 Jahren. Weil die von Russel Crowe verkörperte Hauptfigur am Ende des Films stirbt, wurde auch über ein Prequel nachgedacht. Aber erst jetzt kommt "Gladiator II" in die Kinos und Ridley Scott ist 86 Jahre.

Wie wird der neue Film bewertet?

Der Film läuft erst am Donnerstag in den deutschen Kinos an und die Meinungen gehen stark auseinander:  Das Online-Portal "Watson" nennt den Film "schon geil", die "Welt" nennt in "unfassbar schlecht". Bei der internationalen Bewertungsplattform Rotten Tomatoes, die verschiedene Kritiken bündelt, erreichte "Gladiator II" bisher eine Wertung von 76 Prozent und wurde vor allem als "unterhaltsam" beschrieben – teils auf Kosten der emotionalen Tiefe. Letzteres attestiert auch der "Rolling Stone". Der kritisiert den Fokus auf stilistische Elemente und "aufgeblasene" CGI als schlechte Regiearbeit und kommt zum Fazit, das Beste am Film sei sein Titel – auch weil er viele inhaltliche Inkohärenzen aufweise. 

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Der erste Teil von "Gladiator" vor einem viertel Jahrhundert hatte auch nicht viel besser abgeschnitten: 79 Prozent. Einig ist man sich über die große narrative Nähe zum Original, die laut "The Guardian" zu einem ständigen "Déjà-vu"-Effekt führt. Anklang finden vor allem die spektakelhaften Action-Szenen, die den Film laut "BBC" zum "mit Abstand besten Popcorn-Film des Jahres" machen und vom intelligenten Spiel Paul Mescals ergänzt werden. Den kannte man bislang eher aus Independent-Produktionen.

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Angst vor dem Erwartungsdruck angesichts des schier übermächtigen Originals kennt ein alter Hase wie Ridley Scott offenbar nicht. "Druck hat man immer, und das ist etwas Gutes", sagte Scott in London. "Ich bin vor jedem Film nervös. Denn jeder Film ist wie eine Wildnis mit einem Lego-Bausatz: Man versucht, die Teile zusammenzusetzen und hofft, dass am Ende alles Sinn ergibt."  Hans Zimmer liefert diesmal nicht die Filmmusik. Für "Gladiator" hatte er den Golden Globe bekommen.

Einfach alles nochmal erzählt 

Der Plot von "Gladiator II" spielt 16 Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils und dreht sich um Lucius Verus (Paul Mescal), der als Kind von seiner Mutter (Connie Nielsen) aus Rom weggeschickt wurde, weil sie um seine Sicherheit fürchtete. Im Königreich Numidien, dem heutigen Nordafrika, hat er eine neue Heimat und seine große Liebe gefunden. Er wird gefangen genommen und zurück nach Rom verschleppt, wo nun die fiesen Zwillingskaiser Geta (Joseph Quinn) und Caracalla (Fred Hechinger) herrschen. Lucius wird Sklave eines zwielichtigen Herren (Denzel Washington), der sein Potenzial erkennt und ihn in die Arena schickt. Alles sieht also so aus, dass Scott seinen "Gladiator" einfach zweimal erzählt hat. 

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