Filmfest München: "Afterimage"
Andrzej Wajdas letzter Spielfilm "Afterimage", der für den Oscar nominiert war.
München - Vielleicht hat Andrzej Wajda mit seinem letzten Film "Afterimage", den er 90-jährig kurz vor seinem Tod fertiggestellt hat, mehr über sich selbst erzählt, als es auf den ersten Blick scheint.
"Wenn wir ein Objekt betrachten, brennt sich seine Reflexion auf unsere Netzhaut. Was bleibt, ist nur eine Spur des Lichts", erklärt Professor Wladyslaw Strzeminski (Boguslaw Linda) seinen Studenten, für die er eine Lichtgestalt ist. Was nach diesem Film bleibt, ist tiefe Bewunderung für einen Regisseur, der Kunst und Politik in seiner Arbeit stets vereint hat und der von Generationen von Filmemachern verehrt wird.
"Afterimage", der als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert war, erzählt die Geschichte des polnischen Avantgarde-Künstlers Strzeminski (1893-1952), den das kommunistische System Polens beruflich und persönlich zu Fall brachte. Als der inzwischen verarmte Maler und ehemalige Professor ein paar Farben kaufen möchte, scheitert das, weil er sich nicht als vom System unterstützter Künstler ausweisen kann.
Im Laufe des Films, der farbstrotzend auf einer saftigen Bergwiese beginnt, schwindet mit den Farben auch Strzeminskis Kraft und Würde. Wie ein Hund muss der Verhungernde seine Schüssel auslecken, weil ihm die nichtbezahlte Haushälterin die letzte Suppe weggenommen hat.
"Im Kommunismus isst nur der, der arbeitet", sagt eine Funktionärin dem Mann ins Gesicht, der sein letztes Geld für ein paar Tuben Farbe ausgeben würde – wenn er denn dürfte.
Heute, 16.30 Uhr, Rio und
Samstag, 1. Juli, 17.30 Uhr
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