Henning Mankell († 67) - "Bildung des Herzens und des Hirns"

Henning Mankell, Moralist und Spannungsliterat, Schöpfer von Kurt Wallander und vielen Afrika-Romanen, starb am Montag mit 67 Jahren an Krebs. Stimmen aus der Literaturszene zum Tod des Schriftstellers.
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Friedrich Ani, Krimiautor („Der namenlose Tag“)

„Mankells Roman ,Die fünfte Frau’ veränderte die Richtung der Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum. Das Erscheinen des Buchs im Jahr 1998 markierte den Beginn eines bis heute anhaltenden Höhenflugs des Genres. Für mich war Henning Mankell ein Vorbild, ein Meister, und was er schrieb, trug zur Bildung des Herzens und des Hirns bei. Sein Blick auf die Welt und die in ihr wütenden Menschen war klar und unbestechlich, rau und empathisch zugleich. Ich habe ihn nie persönlich kennengelernt, aber er war mein treuer Nachbar und wird es immer bleiben.“

Jo Nesbø, Krimiautor

„Wir hatten mehrere vertrauensvolle Gespräche, und ich habe ihn als einen sehr großzügigen, guten Mann erlebt. Mankell hat mit seinen Wallander-Romanen Vorarbeit für alle anderen Autoren in dem Genre in Skandinavien geleistet. Er war ein wichtiger und vielleicht unterschätzter Türöffner für den skandinavischen Krimi im Rest der Welt.“

Lesen Sie hier: Lungenkrebs! Henning Mankell ist tot

Håkan Nesser, Krimiautor

„Wäre die schwedische Kriminalliteratur ein Reich, dann hätte Henning Mankell Präsident sein sollen. Er hat als erster den Durchbruch geschafft und blieb die Nummer Eins. Mankell hatte eine Rolle im Kulturleben, die so stark und so konsequent war, dass sein Tod einen großen Leerraum hinterlässt. Er ist kontrovers gewesen, hat aber eine starke politische Haltung gehabt. Sein konsequentes Engagement ist das, was ihn so groß gemacht hat.“

Lesen Sie hier: Wallander und Co. - Henning Mankells wichtigste Werke

Jo Lendle, Mankells Verleger bei Hanser

„Ich habe Henning Mankell noch im Frühsommer getroffen und war überrascht, wie tatkräftig und strahlend er wirkte. Er hat sich aber nichts vorgemacht, ihm war klar, dass er an dieser Krankheit sterben würde - auch wenn wir alle gehofft haben, dass es anders ausgehen könnte. Aber er hatte noch viele Pläne für die Zukunft, neue Bücher aber auch Projekte in Afrika. Das war nicht nur sein tiefstes Anliegen, es war sein halbes Leben.

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