Ein Hauch Elvis Presley im Metropoltheater
München - Das Œuvre ist schon rein quantitativ beeindruckend. Sebastian Griegel spricht von 874 Nummern, die Elvis Presley in seiner Karriere aufgenommen hat, und keine einzige schrieb er selbst. Dafür hatte er keine Zeit, denn "er wollte nur singen". Es war eine "brennende Liebe" zur Musik, die der nächsten Show unter dem Motto "Verneigung vor…" des Metropoltheaters den Titel gab. "Burning Love" versammelt in höchst kurzweiligen 100 Minuten rund zwei Dutzend Songs des Kings of Rock'n'Roll.
Elvis-Revival am Metropoltheater ohne Elvis-Lookalike
Zum Format dieser Reihe gehört eine unaufgeregte Schlichtheit. Es gibt zwar eine bühnenbreite Showtreppe, aber sie ist mehr eine abstrakte Idee als eine glamouröse Ausstattung und die Band ist nur ein Duo. Sebastian Griegel hätte zudem bei einem Elvis-Lookalike-Wettbewerb keine Chance. Er kommt sichtbar aus Norddeutschland, aber er bekennt, mit 15 eine Elvis-Phase durchlebt zu haben. Damals war Presley schon 31 Jahre tot und was genau ihn am hüftschwingenden Texaner faszinierte, erklärt er nicht.
Doch es ist auch ohne Worte spürbar, wenn der 28-jährige Schauspieler die Songs, die alle Klassiker sind, mit großem körperlichen Einsatz, angenehmen Bariton und weichem Vibrato singt und sich dabei selbst auf diversen Gitarren begleitet. Sein Partner am Klavier und zuweilen am E-Bass ist der Musiker Andreas Lenz von Ungern-Sternberg.
Hits und Anekdoten zum "King of Rock 'n' Roll"
Der langjährige Musikchef des Metropoltheaters bleibt auch bei den Hochgeschwindigkeitsrhythmen lässig und wenn das Publikum hingerissen mitmacht, lächelt er verständnisvoll.
Zum Programm gehören nicht nur die vielen Hits, die sich über sechs bis sieben Jahrzehnte recht frisch gehalten haben, sondern auch Histörchen und Anekdötchen aus dem schnellen Leben vom Blues-Sänger über den Erfinder des Rockabilly-Sounds bis zur Poplegende. Seine erste Plattenaufnahme 1953 bei den Sun Studios musste er mit 8,25 Dollar selbst noch bezahlen. Nachdem die Studioassistentin "Guter Balladensänger. Merken!" notiert hatte, dauerte es nur drei Jahre bis zur internationalen Karriere mit bis dahin im Musikgeschäft unerreichten Gagen.
Unsterbliche Songs wie "In the Ghetto" oder "Tutti Frutti"
Der biografische Teil der Show endet mit dem Engagement nach Las Vegas 1969. Von der weniger glanzvollen Zeit bis zum Tod 1977 wird nicht erzählt, denn die Botschaft ist die Unsterblichkeit von Liedern wie die langsame, sozialkritisch bis sozialkitschige Ballade "In The Ghetto" bis zu Little Richards Rock'n'Roll-Kracher "Tutti Frutti" - Wop bop a loo bop a lop bom bom!
Metropoltheater, wieder am 22., 25., 26. Februar und ab 13. April, 19.30 Uhr, Telefon 08932195533
- Themen: