Wetter-Experte warnt zum Hochwasser in Bayern: "Die Lage wird sich weiter zuspitzen"

Warum regnet es so viel und so lange? Der Meteorologe Dominik Jung erklärt es in der AZ – und was er für die Zukunft erwartet.
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Ein Feuerwehrmann stapft in Wertingen im Landkreis Dilligen an der Donau durchs Wasser.
Ein Feuerwehrmann stapft in Wertingen im Landkreis Dilligen an der Donau durchs Wasser. © Stefan Puchner/dpa

München – Innerhalb von 24 Stunden ist an manchen Orten im Süden Deutschlands mehr Regen gefallen als sonst in einem ganzen Monat.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) nennt zwei Beispiele: In Kißlegg in Baden-Württemberg seien am Freitag 130 Liter auf den Quadratmeter an einem Tag gefallen. Im Schnitt würden dort in einem Monat 118 Liter erwartet.

Und in Bad Wörishofen in Bayern seien es 129 Liter binnen 24 Stunden gewesen, der Schnitt liegt sonst bei 101 Litern im Monat.

Der Regen über Bayern und Baden-Württemberg schien am Wochenende nicht mehr aufhören zu wollen. Ist solcher Dauerregen Ende Mai, Anfang Juni ungewöhnlich?

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Mittlerweile ist solcher Starkregen nicht mehr ungewöhnlich

Die AZ hat Diplom-Meteorologe Dominik Jung dazu am Sonntag befragt. Er sagt: "Mittlerweile nicht mehr. Aufgrund der globalen Erwärmung kommt und wird das immer öfter vorkommen." Er sagt voraus: "Die Lage wird sich weiter zuspitzen in Sachen Starkregen in den kommenden Jahren."

Diplom-Meteorologe Dominik Jung.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung. © privat

Warum hängt der Dauerregen so lange über denselben Gebieten? Jung erklärt es so: "Es hat sich eine stabile instabile Wetterlage eingestellt: Die Tiefs klemmen seit vier Wochen zwischen einem Hoch über Osteuropa und einem Hoch über dem Atlantik fest und zwar genau über Mitteleuropa und drehen sich immer wieder auch über Deutschland." Jung zufolge liegt ein Tief östlich von uns, das aus dem Golf von Genua immer wieder Feuchtigkeit zu uns pumpt. Diese regnet sich dann über Deutschland ab. "Die Tiefs kommen einfach kaum von Ort und Stelle, klemmen fest."

Die zunehmenden Regenmengen erklärt Jung mit der Atmosphäre, die sich erwärmt hat. Warme Luft könne mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Mehr Feuchtigkeit bedeutet mehr Regen.

Mitte der Woche soll es besser werden - aber wie lange?

Jung wagt eine vorsichtige Prognose für die nächsten Tage: Nach erneuten Gewittern am Sonntag soll es auch am Montag noch einmal Schauer und Gewitter geben. Diese sollen aber langsam weniger werden. Ab Dienstag beziehungsweise Mittwoch soll es wieder etwas entspannter zugehen und sogar Sonnenschein sagt der Meteorologe voraus. "Ob das aber von langer Dauer ist, muss man abwarten."

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  • Der wahre tscharlie am 03.06.2024 19:36 Uhr / Bewertung:

    "Er ( Dominik Jung) sagt: "Mittlerweile nicht mehr. Aufgrund der globalen Erwärmung kommt und wird das immer öfter vorkommen."

    Ok, den "Klimaleugner-Experten" wird das eh wurscht sein.
    Wobei in dem Artikel noch gut erklärt wurde, wie die großen Regenmengen zustande kommen.

  • am 03.06.2024 09:24 Uhr / Bewertung:

    Hui Buh!
    Gefahr, Gefahr, Gefahr!
    Angst, Angst, Angst!

  • Der wahre tscharlie am 03.06.2024 19:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Hausbesitzer die von den Wassermassen betroffen sind, finden deinen Kommmentar sicher nicht lustig!!!

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