Weniger Komasaufen: Das hat sich geändert

Bei jugendlichen Komasäufern zeichnet sich eine Trendwende ab: Im Vergleich zu 2012 sind weniger Fälle bekannt. Wie sich die Zahlen der Alkoholvergiftungen entwickelten
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Ein beliebtes Mittel, um große Mengen Alkohl in kürzester Zeit zu schlucken: Komasäufer mit einem Trichter (Symbolbild).
dpa Ein beliebtes Mittel, um große Mengen Alkohl in kürzester Zeit zu schlucken: Komasäufer mit einem Trichter (Symbolbild).

München - Trinken bis zum Umfallen: In den vergangenen Jahren ist das wörtlich zu nehmende Komasaufen leider zur Gewohnheit geworden. Vor allem unter Jugendlichen gilt das bewusste "Rauschtrinken", oder auch "Kampftrinken" als häufig zu beobachtender Alkoholmissbrauch. Dabei werden in kürzester Zeit große Mengen an Alkohol mit dem bewusstem Ziel konsumiert, schnellstmöglich betrunken zu werden.

Trendwende 2013?

Bezüglich dieser exzessiven und meist jugendlichen Trinkern vermeldet das statistische Bundesamt erfreuliche Nachrichten: In Bayern ist die Zahl jugendlicher Komasäufer 2013 nach aktuellen Informationen der DAK-Gesundheit deutlich gesunken. Nach bislang unveröffentlichten Zahlen sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2012 um 8,1 Prozent. In Bayern landeten im vergangenen Jahr 2982 Jungen und 2016 Mädchen im Alter zwischen zehn und 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in der Klinik.

Während die Zahl der männlichen Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Prozent sank (minus 381), gab es bei Mädchen und jungen Frauen nur einen Rückgang um 2,9 Prozent (minus 61). Gottfried Prehofer, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bayern: "Ich hoffe, dass es bei den jugendlichen Komasäufern im Land eine Trendwende gibt.“

Höchststand 2012

Rauschtrinken ist in ganz Deutschland ein großes Problem: Erst im Jahr 2012 kamen bundesweit 26.673 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Das ist ein Höchstwert und im Vergleich zum Jahr 2000 eine Steigerung um 180 Prozent. Ein Beispiel aus dem Landkreis Gifhorn: 100 Jugendliche  sind 2012 mit einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Das ist gegenüber 2011 eine Steigerung von 38,9 Prozent. Die Trendwende ist angesichts solcher Zahlen und der daraus entstehenden gesundheitlichen Risiken längst überfällig.

Kampagne "bunt statt blau"

Ein wichtiger Baustein ist neben der medizinischen Versorgung der Alkoholvergiftungen bereits die Prävention. Seit 2010 findet zu diesem Zweck die Kampagne "bunt statt blau" statt. Bei dem bundesweiten Wettbewerb werden Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln. Aktuell werden in Bayern mehr als 1900 Schulen angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. An der Präventionskampagne gegen Alkoholmissbrauch nahmen bislang mehr als 62.000 junge Künstler teil.

Um die positive Entwicklung zu verstärken, setzt die Krankenkasse auch 2015 die Aufklärungskampagne  fort, die in Bayern unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Melanie Huml steht. Weitere Informationen über die Aktion gibt es auch im Internet unter www.dak.de.

 

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