Wahlkampf-Claim: Bayerns Grüne wollen die Zukunft zurückholen
München - Mit der Aufforderung, die schweigende Mehrheit solle sich "die Demokratie zurückholen" hat Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger bundesweit Aufregung und Kritik hervorgerufen. Mit einem ähnlich klingenden, aber inhaltlich völlig anderen Motto eröffnen jetzt die bayerischen Grünen ihre Landtagswahlkampagne: "Hol dir deine Zukunft zurück!"
Personell stehen die Spitzenkandidaten im Mittelpunkt
Vorgestellt wurde der Claim für die Landtagswahl am 8. Oktober am Mittwoch in München vom grünen Spitzenteam Katharina Schulze und Ludwig Hartmann sowie den Landesvorsitzenden Eva Lettenbauer und Thomas von Sarnowski. Ergänzt wird er mit den zentralen Themenplakaten: "Wähl billigen Strom", "Wähl Klima statt Krise", "Wähl Kindern eine Zukunft" und "Wähl gleichen Lohn".
Personell stehen natürlich die Spitzenkandidaten im Mittelpunkt der Kampagne. Präsentiert werden Schulze und Hartmann, wie sie sich am liebsten sehen: optimistisch lachend und ihrer Sache sicher. "Sie kämpfen nicht nur für grüne Energie, sie sind grüne Energie – und die bringen sie in diesen Wahlkampf ein", dichtete die grüne Wahlkampfleitung dazu.
Die Grünen wollen Bayern bis 2035 klimaneutral machen
"Wähl billigen Strom" mag zunächst irritieren, gibt der Slogan doch die Forderungen der bayerischen Wirtschaft wie der Regierungsparteien CSU und Freie Wähler wieder. Aber auch hier sind die Inhalte anders gesetzt. Die Grünen "bieten billigen, sauberen, sicheren Strom, der nicht die Zukunft unserer Kinder verheizt".
Mit "Wähl Klima statt Krise" weisen die Grünen auf ihre Kernbotschaft hin: "Die Klimakrise ist hier." Zu dem ehrgeizigen von so manchem für nicht umsetzbar gehaltenen Termin von 2040 für die Klimaneutralität des Freistaats setzen die Grünen noch eins drauf: "Wir Grüne sorgen mit einem wirksamen Klimagesetz dafür, dass Bayern bis 2035 klimaneutral wird."
Mit den Schlagworten "Wähl Kindern eine Zukunft" nehmen die Grünen die fehlenden Kita-Plätze sowie Fachkräfte- und Lehrermangel ins Visier "Wähl gleichen Lohn" richtet sich an weibliche Wähler. In Bayern verdiene jede Frau im Schnitt 20 Prozent weniger als ein Mann, behaupten die Grünen: "Das muss sich ändern."