Viele Baustellen in Österreich: Das müssen Reisende für die Herbstferien beachten
München - Es ist keine Überraschung: Kommen die Ferien, kommt der Ferienreiseverkehr und damit der Stau. Und so müssen sich Reisende auch in Bayern und Baden-Württemberg zu Beginn der Herbstferien auf lange Warteschlangen auf den Autobahnen einstellen. Wann sollte man mehr Zeit und gute Unterhaltung im Auto einplanen? Vor allem direkt am Freitag vor dem, Ferienstart (25. Oktober) sowie am Donnerstag (31. Oktober) vor Allerheiligen, so die Experten.
"An diesen Tagen erwarten wir eine hohe Staugefahr", warnte der Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, Holger Bach. Ein Blick auf die Zahlen des letzten Jahres zeigt: Der Freitag vor den Herbstferien war der staureichste Tag der gesamten Ferienwoche gewesen.
Bayern und Baden-Württemberg gehen zwar als letzte Bundesländer in die Herbstferien, aber die sind längst nicht die Einzigen, die gerade Schulferien haben. Bis zum 27. Oktober kommt hinzu, dass in Ländern wie Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die Ferien enden. Entsprechend sei mit viel Rückreiseverkehr zu rechnen, heißt es von Expertenseite. Ein Wochenende später dann enden die Ferien nicht nur in den Süd-Bundesländern, sondern unter anderem auch in Berlin, Brandenburg und Hamburg.
Das sind die Staustrecken zu den Herbstferien in Deutschland und Österreich
Zu den voraussichtlich staureichsten Strecken zählen den Angaben nach unter anderem die A5 Heidelberg-Karlsruhe, die A6 Mannheim-Heilbronn, die A7 Würzburg-Ulm-Füssen/Reutte, die A8 Karlsruhe-Stuttgart-München, die A9 München-Nürnberg und die A95/B2 München-Garmisch-Partenkirchen. Auch in Ballungsgebieten um die Landeshauptstädte könnten die Fahrbahnen voller sein. Mehrere Baustellen erschweren das Vorankommen zusätzlich.
Angespannt sei auch die Baustellensituation in Österreich, insbesondere die Westautobahn dort sowie die Tauern-, Fernpass-, Reschenpass-, Inntal-, Brenner-, Rheintal- und Gotthard-Route. Der Arlbergtunnel etwa sei noch bis 22. November gesperrt, die Brennerautobahn für mehrere Wochen im Bereich der Luegbrücke nur einspurig in beiden Fahrtrichtungen befahrbar. Die beliebte Reschenpass-Route sei noch bis 19. Dezember zeitweise gesperrt. Und in Richtung Frankreich/Italien sei der Mont-Blanc-Tunnel zwischen Chamonix und Courmayeur seit 2. September für 15 Wochen komplett gesperrt.
"Gräberbesuchsfahrten" haben kaum Auswirkungen
Mitten in die Ferienwoche fällt Allerheiligen am 1. November – auf einen Freitag, weshalb viele Menschen nach Einschätzung des ADAC Württemberg das verlängerte Wochenende für Kurzurlaube oder Ausflüge nutzen werden. "Durch den Anreiseverkehr wird hauptsächlich der Donnerstag, 31. Oktober, von Staus betroffen sein", prognostizierte Bach.
Am Feiertag selbst dürfte es weniger Staus auf Autobahnen geben als sonst an Freitagen üblich, weil der Berufsverkehr schwächer sei. Die "Gräberbesuchsfahrten" in katholischen Bundesländern wirkten sich auf den Verkehr der Autobahnen so gut wie nicht aus, hieß es.
An Witterung anpassen
Verlängerte Wartezeiten seien zudem aufgrund von Grenzkontrollen möglich. Allerdings solle der Pendler- und Reiseverkehr dabei möglichst wenig beeinträchtigt werden.
Ferner müssten Fahrerinnen und Fahrer mit witterungsbedingten Behinderungen rechnen. "Vor allem Nebel schränkt die Sicht mitunter erheblich ein", teilte der ADAC mit und riet, nur mit Winterreifen in höhere Lagen der Alpen zu fahren.
Baustelle auf der Sprinter-Strecke: Längere Reisezeiten bei der Bahn
Wer statt auf das Auto auf die Bahn setzt, der muss sich gerade zur Ferienzeit mit längeren Reisezeiten anfreunden. Auf der Strecke zwischen München und Berlin wird fleißig gebaut. Und zwar ausgerechnet am ersten Ferientag, dem 26. Oktober und zum Feiertag Allerheiligen am 1. November. Wegen einer "Bündelung von Bauarbeiten" sperrt die Deutsche Bahn (DB) den Streckenabschnitt Nürnberg-Ebensfeld vollständig.
An den Tagen verkehren keine ICE-Sprinter auf der Strecke München-Nürnberg-Erfurt-Halle-Berlin. Der ICE verkehrt dann nur noch stündlich. In Erlangen, Bamberg und Coburg entfallen sämtliche Fernverkehrshaltestellen. Auf der ICE-Linie München-Nürnberg-Erfurt-Halle-Berlin werden die Züge DB-Informationen zufolge zur Hälfte zwischen Nürnberg und Erfurt umgeleitet. Dabei entfällt der Halt in Coburg, und die Züge halten zusätzlich in Würzburg Hauptbahnhof.
Laut Angaben der Bahn verlängert sich die Reisezeit zwischen München und Erfurt "um bis zu 100 Minuten".
"Nicht Bayern-like": Neues Chaos am Flughafen soll verhindert werden
Der Flughafen München hatte am Ende des Oktoberfests unrühmliche Bekanntheit erlangt. Statt schneller Abfertigung gab es stundenlange Warteschlangen, die sich über das Flughafengelände zogen. Die Bilder machten sogar international die Runde. Inzwischen hat Ministerpräsident Markus Söder den Flughafen München zur Chefsache erklärt. In den bevorstehenden Herbstferien dürfe sich so etwas nicht wiederholen, sagte Söder. Was vorgekommen sei, sei "nicht Bayern-like".
Beim Flughafen selbst zeigt man sich optimistisch. Jost Lammers, der Flughafen-Chef bleiben darf, sagt, dass die Ursachen zügig abgestellt werden könnten, sofern nicht bereits geschehen.
Dafür werde auch in den Herbstferien ein Teil der Sicherheitskontrollen aus Terminal 2 in den Terminal 1 verlagert. Parallel finde der Ausbau der zusätzlichen Sicherheitslinien statt, und es werde mehr Personal akquiriert. Letzteres sei aber nicht so einfach, da es in der Umgebung des Flughafens quasi eine Vollbeschäftigung gebe.
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