Unruhen im Iran: Bayerns Polizei in besonderer Bereitschaft

Die politischen Unruhen im Iran haben auch Auswirkungen auf die Sicherheitsbehörden in Bayern. Die Polizei beurteilt laufend die Lage gefährdeter Einrichtungen im Freistaat.
München - Wegen der politischen Unruhen im Iran sind auch die Sicherheitsbehörden in Bayern in besonderer Bereitschaft. "Wir haben unsere Polizeipräsidien für mögliche Gefährdungen in Zusammenhang mit der Tötung des iranischen Generals gezielt sensibilisiert", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Polizei beurteile laufend die Lage gefährdeter Einrichtungen. "Das betrifft nicht nur amerikanische und jüdische Einrichtungen, sondern gilt auch für rund ein Dutzend iranischer Einrichtungen in Bayern."
Behörden befürchten "öffentlichkeitswirksame Aktionen"
Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani im Irak gibt es deutschlandweit eine aktualisierte Gefährdungsbewertung - für US-amerikanische, israelisch-jüdische und iranische Objekte - darunter etwa Kulturvereine, Botschaften und Konsulate. Die Behörden fürchten nach dpa-Informationen, dass emotionalisierte Einzeltäter "öffentlichkeitswirksame Aktionen" durchführen könnten.
"In die Gefährdungsbewertung fließen Erkenntnisse anderer Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern mit ein", sagte Herrmann. Das Gefährdungspotential werde dabei für jede einzelne Einrichtung bewertet. "Dort, wo notwendig, werden wir die Schutzmaßnahmen gezielt erhöhen, etwa durch zusätzliche Polizeistreifen. Hinweise auf konkrete Gefährdungen liegen uns derzeit nicht vor."
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