Unbekannter sticht 19-Jährige vor ihrer Haustür nieder
Immer wieder rammt der Agreifer der jungen Frau die Klinge in den Rücken. Sie schreit um ihr Leben - und wird schwer verletzt gefunden.
Kempten - Die junge Frau blutete aus mehreren Wunden und schrie um ihr Leben: Im Treppenhaus eines Kemptener Wohnblocks haben Mitbewohner in der Nacht zum Montag eine schwer verletzte 19-Jährige gefunden. Vom Täter fehlt bislang jede Spur. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise.
Eine Nachbarin hatte das Opfer gegen 22.20 Uhr entdeckt und sofort den Rettungsdienst sowie die Polizei alarmiert. Die blutüberströmte junge Frau lag vor ihrer Wohnungstür. Der Unbekannte hatte ihr mehrmals ein Messer in den Rücken gerammt. Schnittverletzungen an Armen und Händen deuten darauf hin, dass sie sich verzweifelt gegen den Angreifer gewehrt hat. Die 19-Jährige war zwar nicht lebensgefährlich verwundet, musste aber dennoch notoperiert werden.
Die Polizei sperrte den Tatort ab und begann noch in der Nacht mit der Spurensicherung. Die Kripo Kempten richtete eine 13-köpfige Arbeitsgruppe ein, die wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Obwohl die Fahnder gleich am Montag die Anwohner befragten und die nähere Umgebung absuchten, fehlen vom Täter und der Tatwaffe noch jede Spur.
Auch das Motiv des Überfalls gibt den Beamten Rätsel auf. Zumal das schwer verletzte Opfer noch nicht vernehmungsfähig ist. Die Beamten sind deshalb auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen (Tel. 0831 / 99090). Besonders interessiert sie ein dunkelhäutiger Mann, der sich zur Tatzeit in dem Anwesen am Schuhmacherring 123 aufgehalten haben soll.
Der Fall erinnert auf erschreckende Weise an den Mord an Katrin Michalk in Sendling: Im Januar 2013 hatte ein Nachbar (damals 19) der 31-Jährigen im Hausflur aufgelauert und sie mit 18 Messerstichen getötet. Später stellte sich heraus, dass es der psychisch kranke Täter auf die Wohnung des Opfers abgesehen hatte.