Tod auf den Gleisen: Warum starben Christina und Mira?

Es ist dunkel und regnet stark, ein Zug rast heran. Drei Mädchen überqueren die Gleise. Zwei 15-Jährige schaffen es nicht rechtzeitig - sie werden von dem Zug überrollt und sterben. Die Polizei steht vor einem Rätsel.
von  dpa
Kerzen liegen an der Unglücksstelle. Am Donnerstagabend hat ein Zug zwei 15-jährige Mädchen erfasst und getötet.
Kerzen liegen an der Unglücksstelle. Am Donnerstagabend hat ein Zug zwei 15-jährige Mädchen erfasst und getötet. © Gregor Feindt

Günzburg - Der tragische Tod zweier Mädchen an einem Bahnübergang in Bayern stellt die Polizei vor ein Rätsel. Wieso Christina und Mira (beide 15) den herannahenden Zug in Günzburg übersahen, blieb am Freitag zunächst unklar. Möglicherweise habe starker Regen zum Zeitpunkt des Unfalls am Donnerstag ihre Sicht behindert, sagte ein Polizeisprecher in Kempten.

Die Mädchen hatten einen Bahnübergang überquert und wurden von einem Zug überfahren. Beide Opfer starben noch an der Unfallstelle. Anders als an der Straße gebe es an dem Fußweg keine Schranke, dafür aber ein rotes Warnlicht, sagte der Sprecher. „Ob sie das Rotlicht übersehen oder missachtet haben, entzieht sich momentan unserer Kenntnis.“

Die Warnanlage funktionierte nach ersten Erkenntnissen. „Wir haben momentan auch keine Hinweise, dass die Mädchen abgelenkt waren, etwa durch Telefonieren.“

Die 16 Jahre alte Schwester des einen Opfers konnte den Übergang rechtzeitig überqueren. Sie und der Lokführer standen zunächst unter Schock. Ob die Polizei die beiden am Freitag noch befragen könne, müsse sich erst zeigen, sagte der Sprecher.

Viele Schaulustige, einige aus einem benachbarten Schnellrestaurant, versammelten sich an der Unglücksstelle. Die Bahnstrecke zwischen Krumbach und Günzburg blieb mehrere Stunden gesperrt. Wohin die Mädchen unterwegs waren, blieb zunächst unklar. Die Polizei sucht Zeugen, die den Unfall beobachtet haben.

 

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