Tierversuche in Bayern: 326 Experimente genehmigt

Am Montag ist der Internationale Tag zur Abschaffung der Tierversuche. Nach wie vor sehen viele Forscher in Versuchstieren ein notwendiges Instrument - doch Tierschutzverbände protestieren. Aus Bayern gibt es neue Zahlen.
Linda Vogt |
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Wie sieht es mit Tierversuchen in München aus?
Marijan Murat/dpa Wie sieht es mit Tierversuchen in München aus?

München - 326 Genehmigungen für Tierversuche gab es 2016 in Bayern. Das teilten die landesweit zuständigen Regierungen von Oberbayern und Unterfranken auf Anfrage mit. Allein in München experimentieren 119 Labore mit Tieren. Wie viele Tiere bei den Tierversuchen verwendet wurden, ist noch unklar. 2015 wurden bei insgesamt 359 Genehmigungen rund 450.000 Tiere eingesetzt.

Ein Großteil der Tierversuche in Bayern wird an Mäusen durchgeführt. Derzeit gehe man von etwa 75 Prozent für das Jahr 2016 aus, sagte eine Sprecherin der Regierung in Unterfranken. Diese ist für die Bezirke Unterfranken, Mittelfranken, Oberfranken und Oberpfalz zuständig. Ansonsten kommen den Angaben nach unter anderem Ratten, Kaninchen oder Zebrafische zum Einsatz. Die Regierung von Oberbayern - zuständig für Tierversuche in den Bezirken Oberbayern, Niederbayern, Schwaben - führt auch Hunde, Katzen, Pferde und Paviane auf der Liste.

Universitäten: Tierversuche sind notwendig

Zum internationalen Tag des Versuchstiers am Montag betonten Wissenschaftsorganisationen, dass Tierversuche für die Forschung notwendig seien. Tierschützer sehen dies grundlegend anders. Den Großteil der Anträge für Tierversuche stellen die Universitäten. Viele Forscher sind sich einig, dass in der Biologie und Medizin nicht vollständig auf die Versuche verzichtet werden könne. "Vieles von dem, was wir heute über die Entstehung von Krebs und Vorsorgemaßnahmen wissen, ist auf die Forschung an Mäusen zurückzuführen", betonte etwa die Initiative "Tierversuche verstehen", ein Zusammenschluss verschiedener großer Forschungsorganisationen. Unter anderem die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Max-Planck-Gesellschaft gehören dazu.

Tierschutzverbände allerdings fordern seit geraumer Zeit ein Umdenken. "Der Ausstieg aus Tierversuchen und eine Wende hin zu einer modernen, tierversuchsfreien Forschung ist machbar", sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Auch der Verein Ärzte gegen Tierversuche fordert eine Abkehr vom ihrer Ansicht nach "fehlgeleiteten tierexperimentellen System, bei dem allein in Deutschland jedes Jahr rund 3 Millionen Tiere wie Messinstrumente gebraucht und entsorgt werden".

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