Nach Ferienbeginn: Wann in Bayern besonders viel Stau droht
München - Sommerferien! An diesem Wochenende beginnen sie auch in Bayern und Baden-Württemberg ‒ und damit haben alle Schüler in Deutschland gleichzeitig frei. Viele Familien dürften sehnsüchtig auf den Urlaub gewartet haben und schon die Koffer packen.
Und das bedeutet wie jedes Jahr: volle Straßen. In Richtung Süden und Mittelmeer, aber auch an die Küsten von Nord- und Ostsee und in die Berge. In manchen Bundesländern bricht wiederum die letzte Ferienwoche an ‒ sprich: Heimreise. Der Auto Club Europa (ACE) warnt vor dem "Stauhöhepunkt des Sommers".
Wann wird es kritisch? Der ADAC warnt vor Staus ab Freitag. Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, sagt: "Die erste Reisewelle startet erfahrungsgemäß direkt am Freitagnachmittag. Doch auch am Samstag werden viele Familien den Weg in den Süden antreten."
Stau zum Ferienbeginn in Bayern: Mehr Zeit einplanen auf der A99
Auch rund um Mariä Himmelfahrt (15. August; ein Donnerstag) erwartet der ADAC einen zweiten Reise-Höhepunkt. Auch die letzten beiden Ferienwochen bis zum zweiten September-Wochenende seien nochmal ein äußerst beliebter Reisezeitraum. "Gegen Ende der Sommerferien ist in vielen Regionen die Hochsaison vorbei und gerade die bayerischen Urlauber nutzen dann die etwas niedrigeren Preise", so Kreipl.
Wo wird's Stau geben? Eng werden könnte es demnach besonders rund um München und an den Grenzübergängen. "Gerade auf der Autobahnumfahrung A99 rund um München müssen Urlauber mit hohen Zeitverlusten rechnen", so der ADAC. "Ein besonders stark betroffenes Nadelöhr ist beinahe die gesamte A8 von München Richtung Salzburg", teilt Kreipl mit. "In den Hauptreisezeiten rollt der Verkehr hier nur äußert langsam."

Was verlangsamt den Verkehr noch? Dazu kommen weitere Probleme: etwa Baustellen. Und an den Grenzübergängen, wie dem Autobahn-Ende der A7 vor dem Grenztunnel Füssen/Reutte, verschärfen Blockabfertigungen die Situation zusätzlich.
Außerhalb Deutschlands gehören dem ADAC zufolge diese klassischen Strecken zu Problemstellen: die Tauern-, Fernpass-, Inntal-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie freilich der Weg über den Brenner. Hier bereite vor allem die notorisch überlastete Luegbrücke Sorgen.
Dort findet ab 25. Juli für zwei Wochen ein wissenschaftlicher Testbetrieb statt, bei dem die Fahrbahn von drei auf zwei Fahrstreifen verengt wird. So will man testen, ob die Brücke ab Januar tatsächlich nur einspurig befahrbar sein kann. Denn die Brücke muss dringend saniert werden.
Hier gibt es Einschränkungen in Österreich und der Schweiz
Auch in der Schweiz ist die San-Bernadino-Autobahn A13 nach einem Erdrutsch zwar wieder befahrbar, aber mit Einschränkungen. In beiden Richtungen könne nur eine Fahrspur benutzt werden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 60 bis 80 Kilometer pro Stunde reduziert, so der ADAC.
Zudem ist der Arlbergtunnel im Westen Österreichs noch bis voraussichtlich 22. November gesperrt, teilt der Autoclub Europa mit. Über die Ausweichstrecke Arlbergpass kann es zu einer mindestens halbstündigen Verlängerung der Reisezeit kommen.
Was muss man über gesperrte Ausfahrten wissen? In Tirol sind an den Wochenenden und Feiertagen bis Mitte Oktober Stau-Ausweichrouten entlang wichtiger Durchgangsstrecken, etwa an der Inntalautobahn, gesperrt. Ausgenommen sind der Anrainerverkehr und Autofahrer mit dem Urlaubsziel in diesen Regionen. Eine Internetseite des Landes Tirols informiert über gesperrte Strecken und Zeiten.
Wer nicht fix gebucht hat, sollte umplanen
Solche Sperrungen der Ausfahrten gibt es ebenfalls entlang der Tauernautobahn für Transitreisende. Seit 6. Juli gelten diese laut ACE rund um die Uhr. Es dürfen nur Reisende mit einem Urlaubsziel in der Region die Autobahn verlassen.
Fazit: Die meisten Staus wird es am Freitagnachmittag, Samstag und Sonntagnachmittag geben. Wer kann und noch nichts fest gebucht hat, fährt lieber erst zwischen Dienstag und Donnerstag los.
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