Starker Regen: Hochwasser und Überschwemmungen in Oberbayern
Rosenheim - Nach starken Regenfällen ist es insbesondere im Landkreis Rosenheim zu erheblichen Überschwemmungen gekommen.
A8 war wegen Überschwemmung komplett gesperrt

Wie die Kreisbehörde mitteilte, musste unter anderem die viel befahrene A8 zwischen Salzburg in München bei Frasdorf wegen der Wassermassen in beide Richtungen vollständig gesperrt werden. Auch sämtliche Umleitungsstrecken seien überlastet, berichtete das Landratsamt am Dienstagmorgen. "Autofahrer werden dringend gebeten, Autobahn und Umleitungsstrecken dringend zu meiden." Es sei noch unklar, wie lange die Totalsperre aufrecht erhalten bleiben müsse.
Die Deutsche Bahn (DB) sperrte wegen des Hochwassers zwei Bahnstrecken südlich von Murnau. Reisende Richtung Oberammergau oder Garmisch-Partenkirchen mussten auf den Bus umsteigen. Auch die Bundesstraße 2 musste bei Murnau gesperrt werden, ein Streifenwagen der Polizei blieb dort bei einer Kontrollfahrt im Wasser stecken.
Allein im Landkreis Rosenheim und im angrenzenden Kreis Miesbach musste die Feuerwehr mehr als 500 Mal ausrücken. Die A8 konnte erst am Dienstagnachmittag wieder komplett befahren werden. Es kam zuvor über Stunden hinweg zu erheblichen Behinderungen, auch auf den Ausweichrouten.
Hangrutsch im Berchtesgadener Land

Im Berchtesgadener Land ist ein Wiesenhang wegen der anhaltenden Regenfälle abgerutscht und hat ein größeres Wohnhaus beschädigt. Wie die Polizei berichtete, trafen die rutschenden Erdmassen am Dienstagvormittag das Gebäude in Vachenlueg, einem Ortsteil der Gemeinde Anger.
Die Schadenshöhe war zunächst unklar. Nach Angaben eines Polizeisprechers soll nun ein Gutachter den Schaden beurteilen. Verletzte gab es keine.
Garmisch-Partenkirchen: Partnachklamm gesperrt
In der beliebten Partnachklamm und ihrer Umgebung in Garmisch-Partenkirchen gingen mehrere kleine Erdrutsche ab. Das Gelände wurde am Dienstag für Besucher gesperrt, wie die Polizei mitteilte.
Touristen sollen demnach auch die benachbarte Partnachalm meiden.
Hochwasserwarnungen in ganz Bayern
Die Bergwacht evakuierte im Jenbachtal ein Jugendcamp, in dem zwölf Kinder gezeltet hatten. Die Gruppe wurde zu einer Berghütte gebracht. Die Kreisbehörde richtete eine Koordinierungsstelle ein. "Die Pegel an Inn und Mangfall steigen schneller als prognostiziert", teilte das Amt mit. Die Wasserstände befänden sich aber noch im unkritischen Bereich.
Der bayerische Hochwassernachrichtendienst hatte am Montagnachmittag besonders im Süden des Freistaates Überflutungen im Bereich der Meldestufen eins und zwei angekündigt, wobei vier die höchste Warnstufe ist. Im Landkreis Traunstein wurde dann aber tatsächlich die Meldestufe drei erreicht, in den Kreisen Rosenheim und Bad Tölz-Wolfratshausen wird dies im Laufe des Tages erwartet. Nach den Prognosen sollen dann die Pegelstände aber wieder sinken. Die Isar in München hatte am Dienstagmittag bereits die Meldestufe zwei erreicht.
Der Deutsche Wetterdienst kündigte an, dass es im Alpenraum und in Niederbayern auch noch am Dienstag zu teils unwetterartigem Dauerregen kommen werde. "Der meiste noch zu erwartende Regen fällt bis Mittag und teilweise innerhalb weniger Stunden in schauerartiger Form." Am Nachmittag würden die Niederschläge nachlassen.
Weiße Zugspitze: Schnee auf Deutschlands höchstem Berg
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