Spürhunde finden nichts: Bombendrohung - ICE aus München in Nürnberg evakuiert

Ein vermeintlich geplanter Anschlag auf einen ICE von München nach Hamburg bremst den Bahnverkehr um Nürnberg aus. Dabei werden Erinnerungen an Vorfälle im Herbst wach.  
dpa |
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Ein vermeintlich geplanter Anschlag auf einen ICE von München nach Hamburg bremst den Bahnverkehr um Nürnberg aus. Dabei werden Erinnerungen an Vorfälle im Herbst wach.

München/Nürnberg - Nach einer Bombendrohung ist ein ICE kurz vor Nürnberg gestoppt worden. Der ICE 706 aus München mit Fahrtziel Hamburg wurde am Montagnachmittag schließlich im Hauptbahnhof evakuiert.

Polizisten mit zwei Spürhunden untersuchten die Waggons. Bomben seien keine gefunden worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Alle Reisenden hätten den Zug verlassen können. Wer die Drohung auf welchem Weg aussprach, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht sagen. Rund 40 Polizeibeamte waren im Einsatz. (Lesen Sie hier: Vor Werkhalle: ICE-Züge stoßen in München zusammen)

Die Fahrgäste hätten einen nachfolgenden ICE nutzen können, sagte eine Bahnsprecherin. Drei Fernzüge mussten nach ihren Angaben umgeleitet und mehrere Regionalzüge zurückgehalten werden. Betroffen waren die Strecken Nürnberg-Ingolstadt-München und Nürnberg-Regensburg.

 

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Erinnerungen an Drahtseil-Anschlag auf ICE

Eine Bahn-Mitarbeiterin in einem Wartebereich des Hauptbahnhofs sagte, die Stimmung unter den Reisenden sei ruhig geblieben. Mit Verzögerungen von bis zu 40 Minuten lief der Zugverkehr rund um Nürnberg am späten Nachmittag wieder an.

Die Bombendrohung rief Erinnerungen an einen Vorfall von Anfang Oktober vergangenen Jahres wach. Ebenfalls auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg-München war damals mit einem Drahtseil über der Strecke ein Anschlag verübt worden. Ein ICE raste nachts in das über den Gleisen gespannte Seil.

Ermittler prüfen mögliche Zusammenhänge

Der Zug wurde beschädigt, verletzt wurde niemand. Die Bahn kontrollierte tags darauf die Stelle nahe Allersberg im Landkreis Roth, konnte aber nichts Verdächtiges finden. Erst zweieinhalb Wochen später entdeckten Bahn-Mitarbeiter Reste des Drahtseils und alarmierten die Polizei.

Diese stellte dreieinhalb Kilometer davon entfernt ein mehrseitiges Drohschreiben in arabischer Sprache sowie Holz und Eisenteile sicher, die vermutlich auf oder an den Schienen befestigt waren. Daneben entdeckte die Polizei zudem ein Graffito mit arabischen Schriftzeichen. Die Ermittler prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen beiden Tatorten besteht.

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