SPD und Grüne fordern Aus für Übertrittszeugnisse

Wer soll aufs Gymnasium, wer auf die Realschule, wer auf die Mittelschule? Die Viertklässler in Bayern haben am Montag ihre Übertrittszeugnisse bekommen. SPD und Grüne fordern die Abschaffung.
von  az
Am Montag haben Bayerns Grundschüler ihr Übertrittszeugnis erhalten. Die SPD und Grünen sind dagegen. (Archivbild)
Am Montag haben Bayerns Grundschüler ihr Übertrittszeugnis erhalten. Die SPD und Grünen sind dagegen. (Archivbild) © dpa

München - Pünktlich zur Ausgabe der Übertrittszeugnisse an die Viertklässler in Bayern haben SPD und Grüne erneut und vehement deren Abschaffung gefordert.

Der Grünen-Bildungsexperte Thomas Gehring sprach am Montag von einem immensen Druck, der auf Schülern, Eltern und Lehrern laste. "In der vierten Klasse ist alles fixiert auf das "Grundschulabitur"", sagte er, eine sinnvolle pädagogische Arbeit sei oft nicht mehr möglich. Gehring plädierte stattdessen dafür, dass Eltern frei über die weiterführende Schule für ihr Kind entscheiden können. Martin Güll (SPD) stimmt ihm zu: "Oftmals hängt es an Zehntelstellen des Notenschnitts, ob die Kinder ein Gymnasium oder die Realschule besuchen dürfen. Das kann nicht sein", sagte er.

Lesen Sie hier: Schulklasse vier Wochen ohne Lehrerin

Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) wies die Forderungen zurück. Er argumentierte unter Verweis auf eine entsprechende Studie, dies würde zulasten von Kindern aus "bildungsfernen Schichten" gehen - weil dort die Eltern oftmals keinen Übertritt aufs Gymnasium wollten.

Günther Felbinger (Freie Wähler) erklärte, es helfe nicht weiter, die Zeugnisse per se zu verteufeln. Diese bildeten "eine Richtschnur, damit Kinder an weiterführenden Schulen nicht überfordert werden".

Bei einem Notendurchschnitt in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht bis einschließlich 2,33 bekommen Schüler eine Empfehlung fürs Gymnasium und bis 2,66 für die Realschule.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.