Sonderweg in Bayern bei der Bezahlkarte für Asylbewerber: Wo sie zuerst kommt

Bayern will die Bezahlkarte für Asylbewerber bereits im März testen. Fürstenfeldbruck, Traunstein, Günzburg und Straubing gehören zu den Pilotkommunen.
Natalie Kettinger |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
10  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Geflüchteter hält eine Debitcard in der Hand. Der Ortenaukreis zwischen Rhein und Schwarzwald will von diesem Dienstag an die ersten Bezahlkarten für Geflüchtete ausgeben.
Ein Geflüchteter hält eine Debitcard in der Hand. Der Ortenaukreis zwischen Rhein und Schwarzwald will von diesem Dienstag an die ersten Bezahlkarten für Geflüchtete ausgeben. © picture alliance/dpa

München - Der Freistaat will sein Bezahlkarten-Modell für Asylbewerber schon im März erstmals testen. "Während die gemeinsame Ausschreibung der anderen Bundesländer noch nicht einmal gestartet ist, sind wir bereits mitten im Vergabeverfahren", sagte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner der AZ.

"Bei uns wird es daher schnell gehen: Ziel ist, den Zuschlag in der zweiten Hälfte des Februars zu erteilen und dann sofort mit mehreren Pilotkommunen zu starten." Dies sind die Landkreise Fürstenfeldbruck, Traunstein und Günzburg sowie die kreisfreie Stadt Straubing. Ende März könne die bayerische Karte im Rahmen des Pilotversuchs dann im Einsatz sein. "Im Lauf des zweiten Quartals wollen wir das bayernweit ausrollen", sagte Kirchner.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Bezahlkarte für Asylbewerber in Bayern: Was der Freistaat anders machen will 

Und der Freistaat will nicht nur fixer sein als die meisten anderen Bundesländer, sondern auch konsequenter, so der CSU-Politiker: "Daher werden mit der bayerischen Bezahlkarte weder Überweisungen – nicht nur ins Ausland –, noch Online-Käufe und auch keine Transfers zu Money Remittern möglich sein." Die Möglichkeit, Bargeld abzuheben, soll im Freistaat auf das gesetzlich gebotene Minimum beschränkt werden.

"Das sieht zwar auch der heute gefasste Beschluss der Bundesländer mit dem Bund über die gemeinsame Ausschreibung vor, aber es ist nicht gesichert, dass alle teilnehmenden Bundesländer dann auch in der Umsetzung die Bargeldauszahlung maximal begrenzen, so wie Bayern dies umsetzen will und wird." Wie hoch der bayerische Maximal-Betrag sein wird, steht noch nicht fest.

Die Kosten für die Einführung der Bezahlkarte trägt der Freistaat Bayern

Außerdem wird räumlich begrenzt, wo Geflüchtete die Karte nutzen können. Kirchner: "Die bayerische Bezahlkarte wird bei allen Stellen funktionieren, die Debitkarten akzeptieren. Sie wird aber nur im jeweils zulässigen Aufenthaltsbereich einsetzbar sein, das kann auch nur auf Landkreisebene sein. Die Leistungsberechtigten können dann mit ihrer Karte im Rahmen des ihnen zustehenden Guthabens ihre Einkäufe tätigen."

Neben dem Effekt, dass so keine Überweisungen mehr möglich sind, habe die Karte einen weiteren Vorteil, sagte Kirchner: Nämlich, dass das Geld grundsätzlich im Verfügungsbereich der Leistungsbehörden bleibt – "dies ist bei Verlust oder Untertauchen von erheblicher Bedeutung." Die Kosten für die Einführung und den Betrieb der Karten trage der Freistaat.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
10 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der Pipopax am 01.02.2024 22:29 Uhr / Bewertung:

    Die grüne Synode wird das niemals akzeptieren. Ich gehe davon aus, dass sie das Bundesverfassungsgericht anrufen wird, um das Ganze in juristischem hin und her zu ersticken.

  • Adriana am 01.02.2024 11:26 Uhr / Bewertung:

    sehr gut! vorbildlich : bayern sagt was es tut und tut was es sagt.

  • Bongo am 02.02.2024 07:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Adriana

    Und die anderen Bundesländer werden nachziehen und das ist gut so!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.