SEK-Einsatz in Fürth gegen mutmaßlichen Reichsbürger

Fürth - Die Polizei hat Räumlichkeiten eines 46-Jährigen aus Fürth durchsucht, der im Verdacht steht, unerlaubt Waffen zu besitzen. Das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth der AZ auf Anfrage.
Vier Objekte durchsucht
Der Mann, ein mutmaßlicher Reichsbürger, war während des SEK-Einsatzes nicht in seiner Wohnung. Ob Waffen gefunden wurden, konnte die Sprecherin bislang nicht sagen. Der Einsatz sei noch nicht abgeschlossen. Insgesamt wurden vier Objekte auf Waffen durchkämmt: "Neben der Wohnung des 46-Jährigen wurden auch noch Räumlichkeiten von Dritten durchsucht, weil es sein könnte, dass der Mann auch dort Waffen versteckt haben könnte", so die Staatsanwaltschaft.
Mit dem Reichsbürger-Verfahren in Georgensgmünd habe der Fall in Fürth aber nichts zu tun, betont die Staatsanwältin. In Georgensgmünd hatte ein sogenannter Reichsbürger im Oktober 2016 auf vier Polizisten geschossen - ein Beamter überlebte seine schweren Verletzungen nicht.
Mehrere Hausdurchsuchungen, ein Suizid
In jüngster Zeit kam es in Zusammenhang mit dem Fall zu mehreren Hausdurchsuchungen, nachdem bekannt geworden war, dass Polizeibeamte offenbar Informationen verschleiert hatten. Zwei SEK-Mitglieder hatten Kontakt – ob virtuell per SMS oder persönlich, ist nicht geklärt – zu dem inzwischen in Untersuchungshaft sitzenden "Reichsbürger" Wolfgang P. (49). Möglicherweise hatten sie ihn sogar vor dem Einsatz gewarnt.
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Darüber hinaus brodelt die Gerüchteküche weiter: Ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Nordbayern, der an dem Einsatz in Georgensgmünd beteiligt gewesen sein soll, hat Selbstmord begangen. Seitdem wird spekuliert, ob sein Suizid mit dem Polizeieinsatz im Oktober im Zusammenhang steht.