Schüsse auf Ex-Freundin: Oberbayer muss vor Gericht

Die Tat erschütterte im Februar Prien: Ein 39-Jähriger schießt auf seine Ex-Freundin und einen Passanten. Der Mann leidet unter Wahnvorstellungen. Jetzt der Prozess.
von  dpa
Das Justizzentrum Traunstein.
Das Justizzentrum Traunstein.

Traunstein - Es waren dramatische Szenen, die sich am frühen Abend des 3. Februar mitten im oberbayerischen Prien am Chiemsee abspielten. Ein 39-jähriger Mann hatte sich zuvor aus seiner Wohnung eine Pistole geholt – sieben Patronen steckten im Magazin, 38 weitere nahm er mit. Die Waffe besaß er illegal.

In einer Straße passte er seine 30 Jahre alte Ex-Freundin ab, schlug ihren Kopf mehrfach gegen eine Hauswand und bedrohte sie mit der Pistole. Danach zog er sein Opfer in eine Hofeinfahrt und hielt ihm die Pistole an den Kopf. Als sich die Frau losriss, feuerte der Mann zwei Schüsse auf sie ab. Ein Projektil durchschlug ihre Kleidung, sie selbst wurde nicht getroffen.
Dafür schoss der mutmaßliche Täter einem zu Hilfe eilenden Ladeninhaber aus nächster Nähe zweimal in den Oberkörper. Der 48-Jährige überlebte schwer verletzt. Erst einem Autofahrer gelang es, den Schützen zu überwältigen und ihm die Pistole zu entreißen.

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Deswegen muss sich der psychisch kranke Mann wegen zweifachen Mordversuchs von diesem Freitag an vor dem Landgericht Traunstein verantworten.
Für den Prozess vor dem Traunsteiner Landgericht sind vier Verhandlungstage vorgesehen. Es werden mehrere Sachverständige und zahlreiche Zeugen gehört. Sollte das Gericht die Schuldunfähigkeit des Angeklagten bestätigen, wird der 39-Jährige die mögliche Strafe nicht im Gefängnis verbüßen, sondern in die geschlossene Abteilung einer Nervenklinik eingewiesen.

 

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