Schock im Justizzentrum Augsburg: Staatsanwalt springt aus drittem Stock

Unmittelbar vor dem Beginn eines regulären Verhandlungstages hat sich in Augsburg ein Staatsanwalt aus dem dritten Stock des Strafjustizzentrums gestürzt.
Christoph Elzer |
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Schock-Situation am Augsburger Justizzentrum: Ein Staatsanwalt ist aus dem dritten Stock gesprungen.
dpa Schock-Situation am Augsburger Justizzentrum: Ein Staatsanwalt ist aus dem dritten Stock gesprungen.

Augsburg – Seit Anfang Mai wird in Augsburg der mysteriöse Todesfall von Michaela B. verhandelt. Ihr eigener Sohn steht im Verdacht, die Mutter erschlagen zu haben. Die Anklage gegen den 22-jährigen Studenten vertrat Staatsanwalt Matthias N. (43). Bis heute morgen. Denn unmittelbar vor Beginn des aktuellen Verhandlungstages sprang N. aus dem dritten Stock in das Foyer des Augsburger Strafjustizzentrums.

Vor den Augen mehrerer Gerichtsangehöriger und zweier Schulklassen schlug der Staatsanwalt auf. Ein zufällig anwesender Gerichtsmedizinier übernahm nach Informationen der Augsburger Allgemeine die Erstversorgung des Schwerverletzten. Matthias N. musste vor Ort wiederbelebt werden und wurde unter laufender Reanimation ins Krankenhaus gebracht. Dort ist er schließlich seinen schweren Verletzungen erlegen. Psychologisch geschulte Fachkräfte der Polizei, ein Kriseninterventionsteam und Schulseelsorger haben die Versorgung der zahlreichen Augenzeugen des Vorfalls übernommen.

Der Staatsanwalt hatte zuletzt in mehreren großen Augsburger Prozessen mitgewirkt, unter anderem in den Verfahren gegen den Doppelmörder vom Ammersee und gegen einen Mann, der seine Ehefrau zerstückelt hatte. Warum Matthias N. am Dienstagmorgen aus dem Fenster sprang, ist derzeit noch völlig unklar.


Anmerkung der Redaktion:

In der Regel berichtet die AZ nicht über Selbsttötungen – es sei denn, die Tat erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie bei der Telefonseelsorge: 0800–111 0 111 und 0800–111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist kostenlos.

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