Schneizlreuth: Manager muss ins Gefängnis

Es war die größte Brandkatastrophe in Bayern der letzten Jahren: bei dem Inferno in einem denkmalgeschützten Bauernhof kamen sechs Menschen ums Leben. Das Gericht hat den angeklagten Eventmanager nun zu drei Jahren Haft verurteilt.
von  az
Insgesamt sechs Menschen starben beim Inferno von Schneizlreuth.
Insgesamt sechs Menschen starben beim Inferno von Schneizlreuth. © dpa

Es war die größte Brandkatastrophe in Bayern der letzten Jahre: bei dem Inferno in einem denkmalgeschützten Bauernhof kamen sechs Menschen ums Leben. Das Gericht hat den angeklagten Eventmanager nun zu drei Jahren Haft verurteilt.

Schneizleuth - Im Prozess um das Brandinferno im bayerischen Schneizlreuth mit sechs Toten ist der Angeklagte zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Traunstein sah es am Freitag als erwiesen an, dass der Pächter eines denkmalgeschützten Bauernhofes der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung schuldig ist. Bei dem Feuer waren an Pfingsten 2015 sechs Mitarbeiter einer Baufirma aus dem niederbayerischen Arnstorf ums Leben gekommen, an die 20 Gäste wurden teils schwer verletzt.

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Zwar hatte der Inhaber einer Eventagentur das Inferno nicht selbst verursacht. Als Brandursache wird vielmehr eine weggeworfene Zigarette eines Gastes vermutet. Der 47-Jährige ließ aber in dem Gebäude 20 Jahre lang Urlauber übernachten, obwohl Brandschutzauflagen nicht erfüllt wurden. Er tat dies auch noch, nachdem er 2009 den Behörden versichert hatte, künftig auf die Beherbergung von Urlaubern zu verzichten.

Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre Haft gefordert und dem Angeklagten vorgeworfen, auf den Brandschutz verzichtet zu haben, um Geld zu sparen. Die Verteidiger hatten auf eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren plädiert.

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