Scharf soll bei Sondersitzung über Bayern-Ei berichten

München - Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) steht im Umweltausschuss des Landtags ein ungemütlicher Termin bevor: Sie soll bei einer Sondersitzung Auskunft über mögliche Schlampereien der Behörden bei der Kontrolle der niederbayerischen Firma Bayern-Ei berichten. Das forderten SPD, Grüne und Freie Wähler am Donnerstag. Eier des Unternehmens sollen 2014 hunderte Salmonellenfälle und zwei Todesfälle in Europa verursacht haben. Deswegen ermittelt die Staatsanwaltschaft Regensburg.
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Der Umweltausschuss verzichtete darauf, die Umweltministerin formell in die Sondersitzung zu zitieren, die für den Donnerstag kommender Woche geplant ist. Der Ausschussvorsitzende Christian Magerl (Grüne) wählte die höflichere Variante: "Wir bitten darum, dass sie in die Sitzung kommt."
Scharf steht aus mehreren Gründen bei der Opposition in der Kritik. So hatten die bayerischen Behörden die Bürger nach dem Salmonellen-Ausbruch im vergangenen Sommer nicht gewarnt. Das Ministerium hatte zunächst erklärt, die Käfigeier der Firma seien in Bayern nicht im Einzelhandel verkauft worden. Inzwischen hat Scharf eingeräumt, dass die Eier auch in bayerischen Supermärkten verkauft wurden. Darüber hatten zuerst "Süddeutsche Zeitung" und Bayerischer Rundfunk berichtet.