Regional ist das neue Bio

Erdbeeren aus China oder Eier aus Holland sind vielen Verbrauchern suspekt: Sie greifen lieber zu Lebensmitteln aus der Region. Das merken auch die bayerischen Supermärkte.
dpa |
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Erdbeeren aus China oder Eier aus Holland sind vielen Verbrauchern suspekt: Sie greifen lieber zu Lebensmitteln aus der Region. Die Supermärkte in Bayern machen bereits einen großen Teil ihres Umsatzes mit regionalen Lebensmitteln.

München – Käse aus dem Allgäu, Bier aus Franken oder Eier aus Oberbayern: Lebensmittel aus der Region werden in Bayern immer beliebter. Jeder fünfte Euro werde bereits für heimische Lebensmittel ausgegeben, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern (HBE), Alexander Spickenreuther, am Dienstag in München. „Regional erzeugte Lebensmittel sind einer der Megatrends im Lebensmittelhandel.“ Diese Entwicklung sei nicht nur gut für die regionale Wirtschaft, sondern wegen der kurzen Transportwege auch für die Umwelt: „Regional ist das neue Bio.“

Lebensmittel aus Bio-Anbau liegen zwar ebenfalls weiterhin im Trend, erreichen aber nicht mehr die teilweise zweistelligen Wachstumsraten wie in der Vergangenheit. Dies liegt auch daran, dass Bio-Lebensmittel nach dem jahrelangen Boom inzwischen in vielen Läden zum Standard gehören. „Vom Discounter bis zum Hofladen, vom Vollsortimenter über den Biosupermarkt bis hin zum ausgewiesenen Ökoladen – überall gibt es Bioprodukte“, sagte Spickenreuther. Die beliebtesten Bio-Lebensmittel sind Gemüse, Milch, Eier und Geflügel.

Lesen Sie hier: Bio einkaufen in München: Wieso es lohnt, wo es geht

Insgesamt machten die Lebensmittelgeschäfte in Bayern im vergangenen Jahr 25,5 Milliarden Euro Umsatz und damit soviel wie noch nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 4,5 Prozent. Neben Lebensmitteln verdienen die Supermärkte und Discounter ihr Geld seit der Schlecker-Pleite zunehmend auch mit Shampoo oder Windeln: Zum Teil legte der Umsatz mit Drogerieartikeln bei den Discountern und Supermärkten zweistellig zu.

Für die Nahversorgung in vielen bayerischen Kommunen ist die Pleite nach Worten von Spickenreuther dennoch ein herber Nackenschlag. „Trotz aller Bemühungen von Kommunen, Bürgern und anderen Handelsunternehmen stehen etliche Schlecker-Standorte nach wie vor leer.“ Da gleichzeitig viele kleinere Supermärkte auf dem Land schließen, müssen viele Menschen mit dem Auto zum Einkaufen fahren. „Zwar gibt es einen Trend, mit kleinen Läden und speziellen Konzepten zurück in die Innenstädte zu gehen, doch in ländlichen Regionen müssen viele Supermärkte aufgeben“, sagte HBE-Vizepräsident Matthias Zwingel. Vor zehn Jahren gab es noch mehr als 10 000 Lebensmittelgeschäfte im Freistaat, inzwischen sind es nur noch rund 9000.

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