Reaktionen auf der CSU-Wahlparty: Schadenfreude über Misserfolg der Freien Wähler

Die CSU feiert – mit angezogener Handbremse. Der gewünschte Erfolg ist da, doch der überragende Sieg bleibt aus. Was die CSU-Politiker zum Wahlausgang sagen und wie sie über den Misserfolg der Freien Wähler denken.
Ralf Müller |
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Markus Söder sagt Nein zu den Grünen.
Markus Söder sagt Nein zu den Grünen. © Michael Kappeler/dpa

München – Die CSU-Wahlparty war beileibe keine Trauerveranstaltung, aber ausgelassene Freude stellte sich auch nicht so recht ein. Man hatte schon irgendwie auf eine Vier vor dem CSU- und eine Drei vor dem gemeinsamen Unionsergebnis gehofft. Beides stellte sich nicht ein.

Nach der Verkündung der Prognose um 18 Uhr brandete weder Jubel noch Beifall im Franz-Josef-Strauß-Haus auf. Die Parteioberen waren natürlich auf ein solches Ergebnis vorbereitet und verbreiteten eifrig ein Erfolgs-Narrativ.

Söder: "CSU hat einen überproportionalen Beitrag geleistet"

Die prognostizierten rund 39 Prozent waren für die CSU jedenfalls Grund genug, die Muskeln spielen zu lassen. 2021 war die Partei auf 31,7 Prozent abgestürzt. Während CSU-Chef Markus Söder auf der CDU-Wahlparty am "Ramba-Zamba" (Merz) teilnahm, freute man sich in München über den Zugewinn von rund sieben Prozentpunkten und mehr noch über den starken Beitrag der Christsozialen für das Unionsergebnis.

"Zehn Prozent auf das Bundesergebnis obendrauf", freute sich CSU-Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek.
"Zehn Prozent auf das Bundesergebnis obendrauf", freute sich CSU-Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek. © Daniel Vogl/dpa

"Zehn Prozent auf das Bundesergebnis obendrauf", freute sich CSU-Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek. "Bayern", sagte Finanzminister Albert Füracker und meinte damit die CSU, "hat einen überzeugenden Beitrag geleistet, niemand kann behaupten, dass unser Beitrag nicht optimal gewesen wäre."

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Parteichef Söder übte sich weiter in Solidarität mit Kanzler-in-spe Friedrich Merz, aber vergaß nicht zu erwähnen, dass der Prozent-Abstand zwischen CSU und CDU "seit vielen Jahren nicht mehr so groß" gewesen sei: "Die CSU hat einen überproportionalen Beitrag geleistet". 

Kein Überraschungserfolg für die Freien Wähler

Spürbare Genugtuung war auf der CSU-Wahlparty über das verschwindend niedrige Wahlergebnis der Freien Wähler (FW) zu spüren, die in Bayern mit der CSU die Staatsregierung stellen. Womöglich noch größer war die heimliche Freude darüber, dass offenbar keiner der FW-Kandidaten einen Wahlkreis gewonnen hat, um auf diesem Weg in den Bundestag zu kommen, vor allem nicht Parteichef und Landeswirtschaftsminister Hubert Aiwanger in Niederbayern.

Hubert Aiwanger muss sich in seinem Wahlkreis geschlagen geben.
Hubert Aiwanger muss sich in seinem Wahlkreis geschlagen geben. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das FW-Ergebnis habe sich "halbiert", kommentierte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) aus Niederbayern den Totalschaden der bürgerlichen Konkurrenz.

Das könnte auch für die innerbayerischen Verhältnisse Folgen haben. CSU-Parteivize Manfred Weber fand es "bedenklich", dass die FW das bürgerliche Lager geschwächt hätten, weil deren Stimmen unter den Tisch fallen. Für die CSU werde das nach der Wahl "ein Thema werden", sagte der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei.

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Es klang ein wenig drohend. Hinter vorgehaltener Hand schwang bei dem einen oder anderen dann doch ein wenig Kritik am Kanzlerkandidaten Merz mit. Seine umstrittene Migrations-Initiative im Bundestag habe offenbar nichts gebracht.

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