Post fürs Christkind: "Kannst Du meine Hausaufgaben machen?"

Liebevoll verzierte Kinderbriefe erreichen alljährlich Bayerns einziges Weihnachtspostamt. Längst schreiben nicht nur deutsche Kinder ihre Wünsche auf. Aus Russland trudelt besonders viel Post ein - Übersetzungshilfe kommt von unerwarteter Seite.
AZ/dpa |
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"Liebes Christkind, ..." - Briefe von Kindern an das Christkind hängen an einer Tafel im Weihnachtspostamt.
"Liebes Christkind, ..." - Briefe von Kindern an das Christkind hängen an einer Tafel im Weihnachtspostamt. © Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

Himmelstadt - "Kannst Du meine Hausaufgaben machen?" oder "Ich wünsche mir einen echten Drachen": Die Anliegen Tausender Kinder an Weihnachtsmann und Christkind lassen die treuen Helfer in Bayerns einzigem Weihnachtspostamt im unterfränkischen Himmelstadt oft schmunzeln. Kurz vor dem 1. Advent (27. November) trudeln nun täglich immer mehr Kinderbriefe ein, längst nicht nur von Kinder aus Deutschland.

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"China, Russland und Taiwan sind mit Abstand besonders oft vertreten", sagt die ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts, Rosemarie Schotte. Da brauche das Christkind so manches Mal einen Übersetzer, es antworte den Mädchen und Buben allerdings auf Deutsch. Über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben Schotte und ihre Helfer bisher nichts in den Wunschzetteln aus Russland gelesen. Hilfe bei der Übersetzung dieser Post hat Schotte von einer geflüchteten Ukrainerin.

Bis zu 80.000 Briefe ans Christkind

Das gesamte Jahr über erreichen teils mit kleinen Rechtschreibfehlern gespickte Kinderbriefe Himmelstadt, bis zu 80.000 könnten es am Jahresende werden. Ein Kind braucht einen Tunnel für seine Hasen, ein anderes ein Klavier. Schlagzeug und Schwerter seien ebenfalls gefragt, erzählt Schotte. "Denke an Heiligabend auch an die armen und kranken Kinder", liest die 81-Jährige aus einem Brief vor. "Danke für die Geschenke im letzten Jahr", steht in einem anderen.

Himmelstadt ist eine von mehreren sogenannten Weihnachtspostfilialen in Deutschland. Schotte beantwortet seit 1993 Kinderbriefe - heuer nahezu täglich zusammen mit etwa zehn Ehrenamtlichen. Mehr passen coronabedingt nicht in die Poststelle. Bei besonders eindrücklichen Wunschzetteln oder Bitten schreibt das Christkind einen persönlichen Brief zurück, alle anderen bekommen ein standardisiertes Schreiben.

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Weihnachtspostamt öffnet am 1. Advent

Das Weihnachtspostamt in dem kleinen Dorf im Landkreis Main-Spessart gibt es seit 1986, damals kamen jedes Jahr etwa 3.500 Briefe an. Wer Antwort vom Christkind haben möchte, sollte seinen Brief "An das Christkind, Kirchplatz 3, 97267 Himmelstadt" adressieren.

Wer will, kann seinen Wunschzettel vom 1. Advent an auch persönlich vorbeibringen. Dann öffnet das Weihnachtspostamt offiziell - auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich angekündigt.

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