Perseiden im Anflug: Höhepunkt in kommender Nacht

In der Nacht zum Dienstag erleben wir den Höhepunkt der Perseiden-Saison: Jetzt können wieder viele Sternschnuppen beobachtet werden - sofern der Himmel klar ist. Doch auch wo keine Wolken sind, gibt es einen Störenfried.
von  AZ/cam
Im August streift die Erde erneut die Flugbahn von Komet Swift-Tuttle. Ergebnis: Hunderte von Sternschnuppen, die am Nachthimmel zu sehen sein werden.
Im August streift die Erde erneut die Flugbahn von Komet Swift-Tuttle. Ergebnis: Hunderte von Sternschnuppen, die am Nachthimmel zu sehen sein werden. © dpa-Grafik

München - Sternschnuppen haben wieder Hochkonjunktur. Noch bis Ende August kann der Meteorströme der Perseiden am Nachthimmel beobachtet werden. 

Zum Höhepunkt der Perseiden-Saison in der Nacht zum Dienstag sagen Meteorologen geteilte Chancen für eine gute Sicht voraus. Die besten Chancen auf einen freien Blick aufs Firmament gebe es in einem breiten Streifen von Baden Richtung Nordosten, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Auch um Nord- und Ostsee gebe es gute Chancen.

Allerdings könnten in beiden Bereichen hohe Schleierwolken die Sicht beeinträchtigen. Mit dichten Wolken stehen die Chancen dagegen im Südosten eher schlecht. Und auch im Westen könnte die Sicht behindert sein. Dort soll in der Nacht ein Regengebiet aufziehen.
 

Im August streift die Erde erneut die Flugbahn von Komet Swift-Tuttle. Ergebnis: Hunderte von Sternschnuppen, die am Nachthimmel zu sehen sein werden.
Im August streift die Erde erneut die Flugbahn von Komet Swift-Tuttle. Ergebnis: Hunderte von Sternschnuppen, die am Nachthimmel zu sehen sein werden. © dpa-Grafik

Perseiden 2019: Wann ist der Höhepunkt?

Der Höhepunkt des Sternschnuppenstroms wird in der Nacht von Montag (12. August) auf Dienstag (13. August) erwartet. Das eigentliche Maximum liege aber tagsüber, erläuterte Carolin Liefke vom Vorstand der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim. Die nächtlichen Beobachtungsbedingungen sind weniger ideal als in anderen Jahren, da der fast volle Mond den Himmel stark aufhellt.

Zudem lassen sich die Perseiden insgesamt etwas spärlicher blicken als sonst: Die Erde trifft Liefke zufolge diesmal auf ihrer Umlaufbahn nicht so gut die "Staubwolke", aus der sie stammen. Die Perseiden lassen sich schon seit Ende Juli blicken. Ihren Namen haben sie, weil sie scheinbar dem Sternbild Perseus entspringen. Ursache für das Phänomen sind Teilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn diese "Staubwolke". Wenn die Kometenteilchen in die Atmosphäre eindringen, kommt es zu den Leuchtspuren.

Ein Trost: Bereits jetzt, ohne hellen Mond, lassen sich die Perseiden blicken. Noch sind es eher wenige Sternschnuppen, doch es werden stetig mehr, wie Liefke sagt. Zum Höhepunkt könnten mehrere Dutzend pro Stunde beobachtet werden.

Woher haben die Perseiden ihren Namen?

Der Tipp der Sternenfreundin: Einen dunklen Beobachtungsposten wählen, diesen frühmorgens vor der Dämmerung beziehen – und einen Liegestuhl mitbringen. Darin lasse sich der Himmel gut beobachten. In welche Richtung man schaue, sei eigentlich egal: "Die Sternschnuppen ziehen quer über den ganzen Himmel."

Warum heißen die Perseiden eigentlich Perseiden? Ihren Namen haben sie, weil sie scheinbar dem Sternbild Perseus entspringen. Ursache für das Phänomen sind Trümmerteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, die auf seiner Flugbahn um die Sonne fliegen. Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn diese "Staubwolke". Wenn die Kometenteilchen in die Atmosphäre eindringen, kommt es zu den Leuchtspuren.

Warum gelten Sternschnuppen als Glücksbringer?

Wer eine Sternschnuppe fallen sieht, darf sich etwas wünschen, sagt der Volksmund. Aber warum gelten die Lichtstreifen am nächtlichen Himmel als Glücksbringer? Das ist unklar. Man weiß aber, dass der Aberglaube seit Jahrtausenden besteht. Einst sahen Menschen in Sternen göttliche Lichtfunken am dunklen Firmament.

Sternschnuppen galten als Dochte, die Engel beim Putzen der Himmelskerzen fallen ließen. Entsprechend hoffte man bei ihrer Erscheinung auf göttlichen Beistand oder zumindest einen Engel an der Seite, wenn es um unerfüllte Wünsche geht – bis heute.

Der Münchner Astrologe Christoph Weidner sagte der AZ, dass Sternschnuppen in fast allen Kulturen als Glücksbringer gesehen werden. Eine Ausnahme: die Mongolei. Im Volksglauben der Steppenbewohner sind es sichtbar gewordene Seelen Gestorbener auf der Reise ins Jenseits. Auch die Ureinwohner auf den Andamanen-Inseln fürchten sich vor Sternschnuppen.

Sie sehen darin Fackeln, mit denen böse Geister Jagd auf Menschen machen, die sich unvorsichtigerweise nachts im Freien aufhalten.

Lesen Sie hier: Sternschnuppen-Profi - "In die Wiese legen und schauen"

 

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