"Oberflächlicher Online-Kurs": Ärzte kritisieren impfende Apotheker

Allgemeinmediziner monieren: Die Stätten seien nicht qualifiziert, Vakzine gegen Covid-19 zu verabreichen.
Ralf Müller |
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Die Übertragung von Impf-Berechtigungen an Apotheken sei "ein weiteres Zeichen der politischen Missachtung" gegenüber den niedergelassenen Ärzten, kritisiert der BHÄV-Landesvorsitzende Markus Beier. (Symbolbild)
imago images/photothek Die Übertragung von Impf-Berechtigungen an Apotheken sei "ein weiteres Zeichen der politischen Missachtung" gegenüber den niedergelassenen Ärzten, kritisiert der BHÄV-Landesvorsitzende Markus Beier. (Symbolbild)

München - Bayerns Apotheken können ab dem heutigen Dienstag Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen. Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) hält allerdings nichts von der Einbeziehung der Apotheken in die Corona-Impfkampagne. 

Beier: "Ein weiteres Zeichen der politischen Missachtung gegenüber Ärzten"

"Ohne Not" habe die Politik damit die Zusammenarbeit zwischen Praxen und Apothekern gefährdet und die Grenzen zwischen medizinischen Heilberufen "zu Lasten der Patientensicherheit" gefährdet, sagte BHÄV-Landesvorsitzender Markus Beier am Montag in München.

Die Übertragung von Impf-Berechtigungen an Apotheken sei "ein weiteres Zeichen der politischen Missachtung" gegenüber den niedergelassenen Ärzten, die bis heute in Bayern über elf Millionen Impfungen gegen Covid-19 verabreicht hätten.

Sollten Apotheker impfen?

Beier stellt die Befähigung der Apotheker zum Impfen in Frage. Während die Hausärzte eine zwölfjährige Ausbildung hinter sich hätten und wüssten, wie mit unerwarteten Impfreaktionen umzugehen sei, hätten Apotheker, die jetzt Impfungen anbieten, "gerade einmal einen wenige Stunden umfassenden oberflächlichen Online-Kurs hinter sich".

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Bisher habe es eine "ganz hervorragende Zusammenarbeit zwischen Praxen und Apotheken bei der gemeinsamen Versorgung zugunsten der Menschen" gegeben, so der BHÄV-Vorsitzende.

Dort, wo Apotheken ohne Nachweis der ärztlichen Heilkunde zu impfen beginnen, müssten niedergelassene Ärzte jedoch hinterfragen, "ob an dieser Stelle eine vertrauensvolle Zusammenarbeit überhaupt noch möglich ist. Mit dem Projekt des E-Rezepts eröffnen sich schließlich demnächst auch ganz andere Möglichkeiten", so Beier.

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