Neue Studie zeigt: So essen die Bayern
München - Intervallfasten, Makronährstoffe, Proteinriegel: Über die Ernährung zu reden ist in. Die einen zählen Kalorien, andere Kohlenhydrate. Nun zeigt eine Studie des Marktforschungsinstituts GfK, was die Bayern wann essen.
Semmeln statt Schweinshaxe
Im Auftrag des Ernährungsministeriums wurden von September 2019 bis Oktober 2020 8.000 Menschen befragt. Die Auswertung der Studie hat bis zum Sommer 2021 gedauert. Der Überblick:
Semmeln statt Schweinshaxe: Nudel-, Reis-, Kartoffel- und Gemüsegerichte machen mit 153 Gramm pro Person und Tag im Schnitt die größte Menge aus. Dahinter folgen mit 140 Gramm Semmeln, Brot und Brezn.
Die meisten Bayern frühstücken
Erst auf Platz drei landen mit durchschnittlich 114 Gramm Fleischgerichte. Die Mahl-Zeiten: 78 Prozent aller Befragten gaben an, täglich zu frühstücken. Dabei stehen belegte Semmeln oder Brote bei 60 Prozent am höchsten im Kurs, viele greifen auch zur Brezn. Müsli essen hingegen nur 20 Prozent, Obst und Früchte 16 Prozent.
Viele schwören auf das wortwörtliche Abendbrot
Ein regelmäßiges Mittagessen nehmen rund 60 Prozent der Befragten zu sich. Hier greifen die Bayern am häufigsten mit jeweils etwa 30 Prozent zu Fleisch- oder Nudel-, Kartoffel- und Gemüsegerichten. 21 Prozent essen mittags Salat.
Am Ende des Tages schwören viele auf das wortwörtliche Abendbrot: Bei 31 Prozent der Befragten stehen Brot oder Semmeln auf dem Speiseplan, erst dahinter folgen warme Gerichte.
Der Sonntagsbraten ist immer noch beliebt
Die Wochentage unterscheiden sich: Fisch macht freitags 3,2 Prozent der Verzehrmenge in Bayern aus, an anderen Wochentagen sind es nur 1,9 bis 2,5 Prozent. Auch der Sonntagsbraten ist offenbar noch beliebt: Der Anteil von Fleischgerichten an der täglich verspeisten Menge erreicht mit 14 Prozent am Sonntag den höchsten Wert.
Am liebsten wird zu Hause gegessen
Verzehrort: Die meisten Bayern essen und trinken der Studie zufolge am liebsten zu Hause: Rund 83 Prozent aller Speisen und 79 Prozent aller Getränke werden daheim konsumiert.
Das hat sich in der Corona-Pandemie verstärkt, zeigt die Umfrage, die in vier Phasen vor, zwischen und nach dem ersten Lockdown 2020 durchgeführt wurde. Die Verzehrmenge selbst hat sich nicht groß geändert.
Gesunde Ernährung
Sich gesund zu ernähren, kann schwerfallen, wenn man oft außer Haus ist. Bei einer 40-Stunden-Arbeitswoche könnte man davon profitieren, die Speisen zu Hause vorzubereiten, sagt Ernährungsberaterin Theresa Müller aus Deggendorf. Ein Beispiel: "Powerballs" (Kraftkugeln) aus Haferflocken, Nüssen, Datteln und Honig - eine gesunde und hungerstillende Zwischenmahlzeit.
Gesundes Essen zu kochen, muss auch nicht lange dauern: "Einfach Gemüse und Fisch aufs Backblech legen, etwas würzen, eine halbe Stunde lang backen - in der Zeit kann man etwa duschen gehen."
Unterschiedliche Ernährungsvorlieben bei Mann und Frau
Unterschiede zwischen Mann und Frau: Bei den Ernährungsvorlieben gibt es leichte Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Wurst wird der Studie zufolge zu 58 Prozent von Männern gegessen, Fleischgerichte zu 54 Prozent. Frauen essen mehr Gemüse und Obst, aber auch mehr Kuchen und Torten.
Beim Bier sind 80 Prozent der Konsumenten männlich, beim Sekt 70 Prozent weiblich. Kaffee steht bei Männern und Frauen gleich hoch im Kurs - Tee wird zu 60 Prozent von Frauen getrunken. Mehr Frauen als Männer nehmen Nahrungsergänzungsmittel.
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