Namibia in Bayern: Freundinnen stellen Traumurlaub nach

Zwei Freundinnen fiebern auf ihre Namibia-Reise hin – doch die platzt wegen Corona. Die beiden Oberbayerinnen lassen sich nicht unterkriegen und stellen die verpassten Abenteuer daheim witzig nach.
von  Rosemarie Vielreicher
Natalie Moll beim Sandboarding auf einem Acker.
Natalie Moll beim Sandboarding auf einem Acker. © privat

Natalie Moll (33) lacht herzlich am Telefon, steckt damit an. Obwohl sie eigentlich am Boden zerstört sein müsste. Sie und ihre langjährige beste Freundin Susi Huber (33) aus dem Kreis Pfaffenhofen an der Ilm hatten einen aufregenden Urlaub in Namibia geplant. Von 15. April bis 1. Mai – die Freundin hat in diesem Zeitraum Geburtstag. Diesen wollten sie im südlichen Afrika feiern. Es hätte perfekt werden können.

Doch daraus wurde wegen des Coronavirus’: nichts. Kein Eintauchen in einen fremden Kontinent, keine atemberaubende Wüste, keine Gänsehaut-Momente. Und keine afrikanische Geburtstagsfeier.

Mit Humor die verpatze Urlaubsreise überwinden

Am Anfang waren die beiden sehr traurig. Moll schreibt der AZ eine Nachricht: "Wir waren darüber beide sehr enttäuscht, hatten wir doch in den letzten Monaten viel beruflich am Hals und leider auch mit privaten Problemen zu kämpfen."

Doch die Zwei wollten nicht Trübsal blasen, sondern mit Humor die verpatze Urlaubsreise überwinden. Ihre spontane Idee: Sie stellen zu Hause in Bayern die Abenteuer und Erlebnisse nach, die sie eigentlich in Namibia erwartet hätten. Zum Beispiel Sandboarden, Fallschirmspringen, Zelten unter freiem Himmel. Das Ergebnis: Fotos zum Schmunzeln.

Natalie Moll beim Sandboarding auf einem Acker.
Natalie Moll beim Sandboarding auf einem Acker. © privat

Schon die Anreise nach Windhoek stellen die beiden nach. Wie? Sie positionieren einen Bildschirm mit Wolken-Bild in der Waschmaschine – und simulieren damit den Blick aus dem Flugzeugfenster. Dazu gibt es Snacks, der Pass liegt griffbereit daneben. Klick! Schon ist das erste Foto der fingierten Reise entstanden. Das Sandboarden haben sie auf einem Acker erlebt – klick! – und fürs Camping-Gefühl das Zelt auf der Wiese aufgebaut. Klick!

Susi Huber mit "Fallschirm"-Gurt – Rucksack und Stöcken.
Susi Huber mit "Fallschirm"-Gurt – Rucksack und Stöcken. © privat

Namibiaurlaub ist noch nicht abgehakt

Moll erzählt: "Wir hatten dabei sehr viel Spaß und konnten somit den Schmerz leichter überwinden. Wir haben unsere Familie und Freunde über unseren WhatsApp-Status daran teilhaben lassen und diese haben regelrecht jeden Tag auf die Bilder hingefiebert und wir haben hier viele Nachrichten bekommen, dass wir die Leute damit zum Schmunzeln und Lachen gebracht haben in dieser so schweren Zeit."

Fast wie an Bord eines Urlaubsfliegers: Susi Huber sitzt vor dem Guckloch ihrer Waschmaschine.
Fast wie an Bord eines Urlaubsfliegers: Susi Huber sitzt vor dem Guckloch ihrer Waschmaschine. © privat

Das ist auch ihre Intention: Humor in die aktuelle negative Stimmung bringen und vielleicht auch andere darüber hinwegtrösten, dass der Urlaub 2020 nicht klappt. Ganz haben sie Afrika aber noch nicht abgehakt, wie Moll der AZ erzählt. Im November habe sie selbst Geburtstag und die Hoffnung bleibt, dass es dann doch noch eine Feier unter afrikanischem Himmel gibt.

Zelten auf einer Wiese in Bayern statt in Namibia: Natalie Moll.
Zelten auf einer Wiese in Bayern statt in Namibia: Natalie Moll. © privat

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