Mutmaßlicher Schleuser liefert sich waghalsige Verfolgungsjagd auf der A8
Rosenheim/Holzkirchen - Nach einer wilden Verfolgungsjagd über rund 20 Kilometer auf der A8 hat die Rosenheimer Bundespolizei am Montag einen mutmaßlichen Schleuser in Untersuchungshaft gebracht.
Filmreife Verfolgungsjagd: Mutmaßlicher Schleuser mit fünf Migranten gestoppt
Wie die Bundespolizei weiter berichtet, wollte sich der Fahrer des Wagens durch riskante Fahrmanöver der Kontrolle entziehen. Bei Holzkirchen konnte der Wagen schließlich gestoppt und die waghalsige Flucht beendet werden.
Dem Mann wird vorgeworfen, mit einem Auto fünf Migranten eingeschleust zu haben. Das Fahrzeug mit belgischem Kennzeichen sollte ursprünglich von der Grenzpolizei bei Irschenberg gestoppt werden.
Kontrolle auf der A8: Mutmaßlicher Schleuser hält erst an und gibt dann Gas
Auf die Stopp-Signale der Beamten reagierte der Fahrer mit einem kurzen Halt, dann aber gab er sofort wieder Gas, um seine Fahrt in Richtung München fortzusetzen.
Mehrere Streifenwagen nahmen die Verfolgung auf: Der 34-Jährige am Steuer des Fluchtfahrzeugs probierte indes, die Polizeiautos zu rammen, um der Kontrolle zu entgehen. "Nur durch starkes Bremsen und extreme Ausweichmanöver konnten Zusammenstöße mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen verhindert werden", so die Bundespolizei.
Schließlich sei es den Polizeistreifen gelungen, den Pkw einzukeilen, zu stoppen und die Insassen zu kontrollieren. Der Fahrer des Wagens wies sich mit einem palästinensischen Reisepass und einer belgischen Aufenthaltsgenehmigung aus.
Seine fünf Begleiter hatten keine Papiere. Eigenen Angaben zufolge stammen sie aus Palästina. Wegen des Verdachts der illegalen Einreise beziehungsweise des Einschleusens von Ausländern wurde die zuständige Bundespolizeiinspektion in Rosenheim eingeschaltet.
Wiedereinreise-Sperre gegen fünf Männer
Ersten Erkenntnissen zufolge hatten die Mitfahrer im Alter von 21 bis 38 Jahren bereits Anfang Dezember versucht, unerlaubt nach Deutschland einzureisen. Gegen sie wurde eine Wiedereinreise-Sperre verhängt.
Dennoch wollten sie wieder ins Land gelangen. Wegen ihres illegalen Einreiseversuchs entgegen eines gültigen Einreise- und Aufenthaltsverbots beantragte die zuständige Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft für die fünf Palästinenser.
Auch den festgenommenen Fahrer, der seine Begleiter offenbar von Österreich nach Belgien bringen wollte, führten die Bundespolizisten beim Haftrichter vor. Auf dessen Anordnung hin musste der mutmaßliche Schleuser in einer Augsburger Justizvollzugsanstalt die Untersuchungshaft antreten.
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