Mord an Ursula M.: Rottacher in Angst

Mit 35 Beamten fahndet die Ermittlungsgruppe „Seeblick“ nach dem Mörder von Ursula M. Die wohlhabende Boutique-Besitzerin lebte sehr zurückgezogen und hatte nur wenige Bekannte.

Rottach-Egern - Die Nachbarn, Ladenbesitzer und Hotelgäste in der sonst so beschaulich-gediegenen Seestraße in Rottach-Egern sind zutiefst beunruhigt. Am Montagabend wurde die wohlhabende Boutique-Besitzerin Ursula M. (65) in der Wohnung über ihrem Geschäft ermordet. Der Täter ist noch auf freiem Fuß.

„Bislang habe ich mich hier absolut sicher gefühlt. In den letzten Jahren wurde mal eine Schaufensterscheibe eingeschlagen, aber sonst war hier nie etwas. Es ist unvorstellbar und erschreckend, was passiert ist“, sagt ein Nachbar. „Ich habe Angst“, ergänzt eine Ladeninhaberin.

Die Kripo Miesbach hat eine 35-köpfige Ermittlungsgruppe (Name: „Seeblick“) gegründet. Sie fahnde „mit Hochdruck“, heißt es. Wie Ursula M. sterben musste, darüber schweigen die Ermittler – das sei „Täterwissen“. Auch, ob aus der Wohnung Gegenstände fehlen, wollen die Ermittler nicht sagen.

Zwei Tage nach dem Mord suchten Polizisten die Umgebung des Tatorts ab. Sie durchstöberten Laubhaufen, Gestrüpp und Mülltonnen nach tatrelevanten Gegenständen wie der Mordwaffe. Auch Hunde wurden eingesetzt.

Kripobeamte befragten Nachbarn und Bekannte der Toten. Ursula M. lebte sehr zurückgezogen und hatte nur einen kleinen Bekanntenkreis. Nach dem Tod ihres Lebensgefährten lebte sie nur noch für ihren Laden. Ursula M. stammte aus dem Raum Köln. Sie hat zwei Brüder.