Mollath-Ausschuss hört Richter und Staatsanwälte an
Sitzt Gustl Mollath zu Unrecht seit sieben Jahren in der Psychatrie? Auch am Donnerstag vernimmt der Untersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag Zeugen zu seinem Fall. Am Freitag soll Justizministerin Beate Merk (CSU) vernommen werden.
München - Der Untersuchungsausschuss des Landtags zum Fall Gustl Mollath setzt am Donnerstag/ 10.00 Uhr seine Zeugenanhörung fort.
Entgegen der ursprünglichen Planung wurde die Anhörung des CSU-Politikers Matthias Thürauf von Donnerstag auf Freitag verschoben. Der heutige Oberbürgermeister von Schwabach war früher Staatsanwalt in Nürnberg. Die dortigen Ermittler hatten 2004 eine Schwarzgeldanzeige Mollaths zu den Akten gelegt, die sich später als begründet herausstellte.
Der Untersuchungsausschuss will klären, welche Rolle Thürauf dabei spielte. Zwei Staatsanwälte und zwei Richter stehen am Donnerstag auf der Zeugenliste. Am Freitag soll Justizministerin Beate Merk (CSU) vernommen werden.
Mollath sitzt seit sieben Jahren wegen vermuteter Gemeingefährlichkeit in der Psychiatrie. An dem damaligen Urteil gibt es inzwischen jedoch so große Zweifel, dass sowohl Mollaths Anwalt als auch die Staatsanwaltschaft Wiederaufnahmeanträge gestellt haben. Mollath selbst hatte nach seiner Zeugenbefragung im Ausschuss gesagt, er fühle sich von der Justiz misshandelt.