Mörder aus Freyung: In Spanien ließ er sich bizarre Tattoos stechen

Der mutmaßliche Mörder von Freyung wird in Spanien festgenommen. Eine Tätowierung lässt die Fahnder schaudern.
von  Von Natalie Kettinger
Der gesuchte Freund der Ermordeten aus Freyung ist in Spanien festgenommen worden. Das gemeinsame Kind hatte er bei der Festnahme bei sich.
Der gesuchte Freund der Ermordeten aus Freyung ist in Spanien festgenommen worden. Das gemeinsame Kind hatte er bei der Festnahme bei sich. © dpa/Polizei Paussau/az

Freyung - Das nennen sogar hartgesottene Ermittler „makaber“: Ein Mann bringt seine Ex-Freundin um – und lässt sich dann Name, Geburtstag sowie Sterbedatum der Toten auf den Oberarm tätowieren, dazu den Schriftzug „Gracias por todo“ („Danke für alles“ auf Spanisch). Doch genau das hat Dominik R. getan, bevor er am Samstag im katalanischen Badeort Lloret de Mar verhaftet wurde. Der mutmaßliche Mörder der 20-jährigen Lisa H. aus Freyung hatte dort mit dem gemeinsamen Sohn Luca (18 Monate) in einem Appartementhaus eingecheckt.

Laut spanischer Polizei hat Dominik R. seine Freundin auf grausame Weise getötet: In einer Pressemitteilung ist von mehreren tiefen Schnitten in den Hals die Rede – und vom Versuch, das Opfer zu köpfen. Nach dem Mord, der wohl am 27. Oktober stattfand, soll der 22-Jährige den kleinen Sohn ins Auto der Toten gepackt, ihr Handy an sich genommen haben und ins Ausland geflohen sein. Von dort schickte er über Lisas Profile in den Sozialen Netzwerken immer wieder Nachrichten an Freunde und Verwandte, um ihren Tod zu verschleiern. Nachdem die Leiche entdeckt und der Fall bei „Aktenzeichen XY“ gezeigt worden war, meldete sich R. erstmals „persönlich“: Er wolle sich stellen – aber vorher noch ein paar Tage Urlaub machen ( (die ganze Geschichte lesen Sie hier).

Flucht nach Nordafrika geplant?

Die spanischen Ermittler gehen davon aus, dass der Gesuchte möglicherweise plante, sich nach Nordafrika abzusetzen. Dafür spräche, dass er zwei Mal 500 Euro abgehoben und in einem Hotel in Tarifa übernachtet hat, wo er sich mit dem Ausweis seines Bruders angemeldet hatte. Tarifa liegt nur wenige Kilometer von der Hafenstadt Algeciras entfernt. Dort legen regelmäßig Autofähren nach Marokko ab.

Der kleine Luca ist nach Angaben der Fahnder wohlauf: „Der Schutz des Kindes hatte für uns immer oberste Priorität.“ Der Bub wurde in eine katalanische Jugendhilfeeinrichtung gebracht. Die Behörden entscheiden in den kommenden Tagen über eine Vormundschaft.

Wann Dominik R., den die Polizisten im Schlaf überraschten, nach Deutschland überstellt wird, ist noch unklar. Bis alle Formalitäten erledigt seien, könnten ein bis zwei Wochen vergehen, sagte ein Polizeisprecher. Der mutmaßliche Täter soll dann rasch vernommen werden, um die Hintergründe des Verbrechens aufzudecken. Angeblich sollen Streit um Dominik R.s Besuchsrecht und ein neuer Mann in Lisas Leben das blutige Familiendrama ausgelöst haben.

Makaber: das „Gracias“-Tattoo des gesuchten 22-Jährigen. (Fotos: dpa)

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