Mitbewohner abgeschlachtet: Mann muss in Psychiatrie

In Kempten erschlägt ein junger Mann mit einer Axt seinen Mitbewohner, danach geht er mit einem Messer bewaffnet ins Einkaufszentrum und sticht dort auf mehrere Besucher ein. Am Dienstag entschied das Gericht, dass der Täter in die Psychiatrie muss.
von  az/dpa
Bestatter tragen die Leiche des ermordeten Mitbewohners aus dem Haus.
Bestatter tragen die Leiche des ermordeten Mitbewohners aus dem Haus. © dpa

Kempten - Weil er seinen Mitbewohner getötet und danach mehrere Besucher eines Einkaufszentrums mit einem Messer angegriffen hat, muss ein 27-Jähriger in ein psychiatrisches Krankenhaus. Dies entschied am Dienstag das Landgericht Kempten. Der Mann leidet seit Jahren an einer paranoiden Schizophrenie. "Was auch immer in seinem Kopf vorgegangen ist, er war zum Tatzeitpunkt schuldunfähig", sagte der Richter in seiner Urteilsbegründung. Auch Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten in dem Sicherungsverfahren die Unterbringung des Mannes in einer Psychiatrie beantragt.

Nach Überzeugung des Gerichts handelte der Beschuldigte im Wahn, als er am 28. Dezember in Kempten seinem 50-jährigen Mitbewohner mit einem Messer die Kehle durchschnitt und anschließend mindestens zwölf Mal mit einer Axt auf den Kopf des Opfers einschlug. Nach der Tat ging er in ein großes Einkaufszentrum und stach dort mit einem Messer wahllos auf mehrere Besucher ein. Vier Männer wurden teils schwer verletzt.

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Gemeinsam konnten mehrere Kunden - darunter ein pensionierter Polizist - den Angreifer schließlich überwältigen und festhalten, bis die Polizei kam. Vor zwei Wochen ehrte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Männer wegen ihrer Zivilcourage mit der Medaille für Verdienste um die innere Sicherheit.

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