Psychisch Kranker ermordet WG-Bewohner mit Beil und sticht Passanten nieder

In Kempten erschlägt ein junger Mann mit einem Beil seinen Mitbewohner (52), danach geht er mit einem Messer bewaffnet ins Einkaufszentrum und sticht willkürlich einen Kunden (22) nieder
Nina Job |
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Bestatter tragen die Leiche des ermordeten Mitbewohners aus dem Haus.
dpa Bestatter tragen die Leiche des ermordeten Mitbewohners aus dem Haus.

Kempten - Im größten Einkaufszentrum des Allgäus, im Forum Allgäu, ist am Montagabend ein junger Kemptener mit einem Messer bewaffnet auf einen Kunden losgegangen und hat ihn am Hals schwer verletzt. Der Täter, ein 26-Jähriger, wurde vor Ort von mehreren couragierten Passanten überwältigt. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass der junge Mann kurz zuvor einen Mord begangen hatte und in dem Einkaufszentrum offenbar ein weiteres Blutbad anrichten wollte.

Am ersten verkaufsoffenen Tag nach den Weihnachtsfeiertagen herrscht am Montag im „Forum“ in der Innenstadt von Kempten Hochbetrieb. Mehrere tausend Menschen tummeln sich in den insgesamt 90 Geschäften am August-Fischer-Platz. Sie tauschen Geschenke um, lösen Gutscheine ein oder bummeln einfach nur durch die Geschäfte.

 

Passanten alamieren Polzei - und verhindern wohl Schlimmeres!

 

Kripo dankt Passanten: „Sie verhinderten noch Schlimmeres“ Gegen 19 Uhr gellen plötzlich Schreie aus dem ersten Stock. Verängstige Kunden rennen weg, andere bleiben starr vor Entsetzen stehen: Ein 22-jähriger Kunde liegt blutüberströmt auf dem Boden. Er war völlig unvorbereitet, als er angegriffen wurde. Täter und Opfer haben sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei noch nie zuvor gesehen. Zumindest kannten sie sich nicht. Die Kripo geht davon aus, dass der Täter sein Opfer wahllos aussuchte.

Und er hatte vermutlich vor, noch mehr Menschen zu töten. Michael Haber, der Chef der Kripo in Kempten, sagte gestern: „Ich bin froh, dass sich im Einkaufszentrum schnell mehrere Personen zusammen taten und den Angreifer überwältigten. Ich bin mir sicher, dass sie dadurch wesentlich Schlimmeres verhinderten.“

Ohne an die Gefahr zu denken, in die sie sich selbst brachten, hielten die Passanten den Messerstecher fest und hinderten ihn daran, noch mehr unschuldige Menschen zu verletzen oder zu töten. Unter den couragierten Helfern war auch ein pensionierter Polizist.

Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, dass der Messerstecher erst wenige Stunden zuvor einen Menschen getötet hatte. Nachdem die Polizei den Mann abgeführt hatte, erzählte der 26-Jährige, dass in seiner Wohnung in der Stiftstadt sein Mitbewohner liegen würde. Er habe ihn getötet.

 

Täter war bereits früher durch Gewaltdelikte aufgefallen

 

In einem von vorwiegend von Studenten bewohnten Haus fand die Polizei wenig später tatsächlich die Leiche des Mitbewohners. Der 52 Jahre alte Italiener war mit einem Beil ermordet worden. Die Staatsanwaltschaft in Kempten ermittelt nun wegen eines Tötungsdeliktes und eines und versuchten Tötungsdeliktes. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist der 26-Jährige seelisch krank. Er ist bereits früher durch Gewaltdelikte aufgefallen. Der Ermittlungsrichter erließ gestern einen Unterbringungsbefehl. Der Messerstecher ist nun in einer psychiatrischen Klinik.

Das schwer verletzte Opfer aus dem Einkaufszentrum ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Der 22-Jährige ist noch am Montagabend operiert worden.

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